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inaktive Szenen
written by Nea
22.02.2022, 12:11
denn wir schreiben und wir reden nicht Marks Apartment, 18 März 2019
Lena wollte einen 24 Stunden Livestream - Mark hatte die Skills. Es war nun genau fünf Tage her, als er sich zuletzt mit der hübschen Sängerin Lena Meyer-Landrut in ihrem Apartment getroffen hatte und der Abend na ja... letztendlich anders verlief, als sie es eigentlich geplant hatten. Am Ende des Tages waren sie zusammen im Bett gelandet, woran Lena (Marks Meinung nach) aber auch nicht ganz unschuldig war. Immerhin war sie bildschön, hatte ihm zwischendurch immer wieder schöne Augen gemacht und Mark? Nun, der war schließlich auch nur ein Mann und ganz im Ernst: Wer konnte einer gewissen Lena Meyer-Landrut denn bitte einfach so widerstehen? Und so hatte er sich eben dazu hinreißen lassen und lebte damit den Traum vieler junger (und sicher auch älterer) Männer. Sie war durch und durch sexy, ließ sich nicht von der Hand weisen und es war wirklich wundervoll, dass er einmal in den Genuss ihres heißen Körpers gekommen war. Ganz ohne jegliche Verpflichtungen, ganz unverbindlich. Jedenfalls für ihn war die Sache damit auch schon durch, oder zumindest nicht mehr weiter erwähnenswert. Dass die Sängerin das ein bißchen anders sah, konnte er schließlich nicht ahnen und hätte er es gewusst... Wie auch immer. Fakt war, dass sie im Vorfeld noch über ein gemeinsames Projekt gesprochen hatten. Genauer genommen über einen 24-Stunden-Livestream. Seite an Seite, mit jeder Menge tollen Aktionen für ihre Fans. Es sollte auch jede Menge Gewinnspiele geben und der Erlös würde einem guten Zweck zugute kommen. Für welchen genau, das wollte er nun gerne noch mit ihr besprechen, denn diese Idee hatte ihn wirklich gecatcht. Nun herrschte allerdings seit ganzen fünf Tagen Funkstille zwischen ihnen und konnte er jetzt einfach so...? Ja, natürlich konnte er. Und so zögerte er nun nicht lange und schrieb Lena eine kurze, aber durchaus für sie auch missverständliche Nachricht im WhatsApp. "Leni, ich möchte gerne mit dir über was sprechen. Hast du in den kommenden Tagen mal Zeit?" war der genaue Wortlaut seiner Nachricht, als er sie abschickte. Kurz darauf kam ihre Antwort. Sie stimmte einem baldigen Treffen zu. Am liebsten heute noch. Wieso auch nicht? Mark hatte heute nichts mehr vor und Lena war eine wirklich angenehme Gesellschaft. Schnell war auch geklärt, dass sie zu ihm kommen würde und so zogen anschließend noch ein paar Stunden ins Land, ehe sie - als es draußen bereits dämmerte - bei ihm auftauchte. Als es an der Tür klingelte, war der Sänger gerade damit beschäftigt sein Equipment auf seine Vollständigkeit zu überprüfen. Es war an sich alles da, was sie für ihr Projekt sicher brauchen würden. Nur die Preise für die Verlosungen noch nicht und das war auch eine Sache, die er unbedingt heute noch mit ihr besprechen wollte. Eventuell hatte sie ja sogar so auf Anhieb die ein oder andere Idee. Noch war er selber nämlich völlig planlos. Mark eilte also sofort zur Tür, als es klingelte. Er wollte sie schließlich nicht ewig warten lassen. Als er die also nun schwungvoll öffnete, da... wow. Wie scharf sah sie denn bitte aus? Lena hatte sich, dafür dass er nur was mit ihr besprechen wollte, aber ganz schön rausgeputzt. Gut, sie wusste noch nicht was genau er mit ihr besprechen wollte, davon hatte er ja auch nichts erwähnt. Hatte er nur völlig ausgeblendet - konnte ja mal passieren. Nun ja. "Schön dass du da bist." richtete er seine Worte an die junge Frau vor ihm, die irgendwie leicht schüchtern wirkte, wie sie so da stand und leicht lächelte. War sie verlegen? Wieso? So kannte er sie gar nicht. Aber Mark kam schon im darauffolgenden Augenblick ein Geistesblitz ein. Natürlich!!! Sie war aufgebrezelt, hatte etwas Make Up aufgelegt, aber so dass es nicht überladen wirkte und das konnte nur bedeuten dass... "Wie siehst du denn aus? Hast du später noch ein Date?" Ohne zu ahnen was er mit diesen Worten in der schönen Sängerin auslöste, sprudelten diese Worte nur so aus ihm heraus und unterstrich das Ganze dann auch noch zu allem Überfluss mit einem kurzen Lachen. Und dann trat er einen Schritt zur Seite, bat sie anschließend hinein. "Ich möchte dich auch gar nicht lange aufhalten, ich hab da nur über was nachgedacht." klärte er sie dann über sein Vorhaben auf. "Setz dich doch bitte schonmal ins Wohnzimmer, ich bin gleich da." Und damit verschwand er selber nochmal kurz in den Küchenbereich und kam kurz darauf mit zwei Gläsern und einer Tüte Eistee wieder zurück, stellte alles auf dem Wohnzimmertisch ab und setzte sich dann direkt neben die junge Frau. "So... Zunächst Mal: Wie geht's dir?" War ihm wichtig sowas zu hinterfragen, wenn er eine Person wirklich mochte. Zu seinem eigentlichen Anliegen würde er dann kommen, sobald das geklärt war.
written by Minnie
22.02.2022, 21:10
Outfit
"Leni, ich möchte gerne mit dir über was sprechen. Hast du in den kommenden Tagen mal Zeit?" Lena wusste schon gar nicht mehr, wie oft sie diese Nachricht von Mark schon gelesen hatte. Hundertmal gefühlt. Seit ihrer gemeinsamen Nacht hatte zwischen den beiden Funkstille geherrscht - ein Umstand, der die schöne Sängerin in den Wahnsinn getrieben hatte, denn wenn die etwas mehr als alles in der Welt hasste, dann war es Ungewissheit. Und von der hatte sie gerade reichlich. Dass sie für Mark schwärmte, war ihr schon vor einigen Wochen aufgefallen. Sein Lächeln, wenn er sie ansah oder ihren Namen sagte, wenn er sie - wenn auch nur beiläufig - berührte, all das hatte zunehmend Schmetterlinge im Bauch der jungen Frau Walzer tanzen lassen, doch sie schwieg. Da war immer noch die Angst, ihre gemeinsame Freundschaft zu gefährden, sollte Mark es anders gehen als ihr. Aber war er der Typ für bedeutungslosen Sex? Lena hatte keine Ahnung. Sie wusste allgemein momentan nicht viel und schon gar nicht, wie sie heute zu ihrem Kollegen gehen sollte. Bereits jetzt machte sich eine unendliche Nervosität in ihr breit, die sie mit einem ausgiebigen Styling zu kompensieren versuchte. Vielleicht wollte Mark ja endlich darüber reden, was zwischen ihnen passiert war. Seit dieser fatalen Nacht war der Sänger nicht mehr aus ihren Gedanken zu bekommen, egal was sie versucht hatte. War es ihm eventuell ähnlich gegangen? Hatten sie aneinander vorbei gewartet, dass der jeweils andere den ersten Schritt machte? Möglich war es doch. Wieso sonst hätte Mark ihr eine Nachricht mit derartig ernstem Unterton schicken sollen? Selbstverständlich ließ sie es sich nicht nehmen, direkt den heutigen Abend vorzuschlagen, denn... wozu noch Zeit verschwenden? Sie hatten beide genug geschwiegen, nun war es Zeit für Worte. Und um die möglichst überzeugend rüber zu bringen (und vielleicht auch ein bisschen, um Mark etwas fürs Auge zu bieten), warf sie ihre Pläne eines ruhigen, entspannten Outfits über den Haufen, warf sich in Schale und entschied sich in letzter Sekunde noch für ein bisschen roten Lippenstift, um alles abzurunden. Ein letzter Blick in den Spiegel, dann klingelte es auch schon an ihrer Tür. Das musste das Taxi sein! Die ganze Fahrt über zu Mark trommelte sie angespannt mit den Fingerspitzen auf ihrem Oberschenkel herum, checkte siebenmal ihr Spiegelbild und fragte letztendlich sogar ihren Taxifahrer, ob ihr Outfit gut aussah. Der ältere Herr lächelte freundlich und sagte ihr, dass sie "sehr entzückend" aussah. Das reichte ihr. Mit einem kleinen Grinsen auf den Lippen bezahlte sie den Mann, gab ihm ein gutes Trinkgeld und klingelte an der Haustür zu Marks Apartment. Sie entschied sich, heute mit dem Fahrstuhl hoch zu fahren, denn in ihren High Heels würde es ewig dauern, bis sie oben ankam. Allein in dem relativ kleinen Aufzug zu sein, brachte allerdings einen entscheidenden Nachteil mit sich: sie hatte keinerlei Ablenkung. Das kurze Hoch nach dem Kompliment des Taxifahrers legte sich schneller, als der Sängerin lieb war und so war Lena wieder komplett in ihrem Nervosität-Modus, als sie schlussendlich vor der Tür ihres Kollegen stand. Noch einmal klingelte sie, um zu zeigen dass die oben angekommen war und bereits wenige Augenblicke später stand Mark vor ihr. Wie von allein schlich sich ein zurückhaltendes Lächeln auf ihre Lippen, denn so, wie der Sänger sie gerade musterte, schien ihr Plan tatsächlich aufgegangen zu sein. Wenn er sich schon so lange Zeit gelassen hatte sich zu melden, sollte er wenigstens sehen, was er potentiell verpasste. Unsicher, was sie tun sollte, umklammerten ihre Hände die kleine schwarze Handtasche, die sie mitgenommen hatte, während sie ihr Gegenüber mit braunen Rehaugen ansah. "Schön dass du da bist." Das war doch schon mal ein guter Start. Die Gefahr, dass es komisch zwischen ihn sein könnte, bestand nach wie vor, allerdings schien Mark sich Mühe geben zu wollen, diese Möglichkeit auszumerzen... oder er sah einfach generell keinen Grund, seltsame Stimmung aufkommen zu lassen. *Ich freu mich auch. Ich wollte dich nicht überfallen mit dem Vorschlag, uns heute noch zu treffen aber... Ich wollte nicht unnötig Zeit verschwenden." Immerhin lag ihr so viel auf der Zunge, was sie unbedingt loswerden wollte und dann war da auch noch Mark und seine Seite der Geschichte. Diese fünf Tage waren bereits verschwendete Zeit gewesen, das musste man nicht noch weiter ausreizen. Noch immer schien Mark besonders aufmerksam das Outfit der Sängerin zu studieren und allein das reichte schon, ein Kribbeln von ihrem Bauch aus in ihren Körper zu schicken. Gerade wollte sie fragen, ob ihm gefiel, was sie trug, doch da kam er ihr zuvor... wenn auch anders als erhofft. "Wie siehst du denn aus? Hast du später noch ein Date?" Bitte? Stirnrunzelnd sah Lena an sich herunter, dann wieder hoch zu Mark, der zu allem Überfluss auch noch lachte und kniff leicht die Augen zusammen. Machte er sich über sie lustig? Für Lena war das jedenfalls kein Spaß, weswegen sie die Arme vor der Brust verschränkte ubd deutlich angefressen klang, mehr noch als sie es beabsichtigt hatte. "Nee? Mit wem denn auch? Du wärst sicher informiert, wenn es da jemanden gäbe." Wow... In ihrer Verwirrtheit kehrte sich gerade eine Seite an ihr hervor, die Lena selbst schon überhaupt nicht leiden konnte. Sie ließ sich aber auch nicht aufhalten. Ohne ein weiteres Wort betrat sie die Wohnung von Mark, zog allerdings wenigstens ihre Schuhe aus. Zum Glück hatte sie daran gedacht, in ihren Stiefeln ein extra Paar Kuschelsocken anzuziehen. Die passten zwar überhaupt nicht zum Outfit aber das machte jetzt auch nichts mehr. Mark verkündete, über etwas nachgedacht zu haben und sogleich schrillten wieder alle Alarmglocken bei Lena. Der Spruch eben konnte doch genau so Unsicherheit sein. Einfach ein Versuch, das Eis zu brechen, nachdem sie sich nicht gesprochen hatten. Scheinbar wussten sie beide nicht, wie sie richtig mit der Situation umgehen sollten, zumindest war das so weit ihre Vermutung und... das machte doch irgendwie Sinn. Oder? Wie vom Gastgeber gewünscht machte sich Lena auf den Weg ins Wohnzimmer und setzte sich dort aufs Sofa. Man, sie war immer noch so nervös, es war fast lächerlich. Wie viele Male war sie nun schon hier gewesen? Kein Grund, sich zu fühlen, als wäre man das erste Mal bei seinem Schulcrush zuhause... Mark kam kurz darauf zurück, beladen mit Eistee und Gläsern. "So... Zunächst Mal: Wie geht's dir?" Irritiert schaute sie nach rechts, wo der Sänger Platz genommen hatte und legte den Kopf leicht schräg. Smalltalk. Man, das zog sich doch schon alles wieder viel zu sehr in die Länge. Wieso kam er nicht direkt auf den Punkt? Um nicht noch zickige zu wirken, versuchte sie sich aber schlussendlich an einem Lächeln, als sie antwortete. "Gut. Also... Ja. Alles gut. Ich hab mich gefreut, dass du geschrieben hast, ich glaube, es herrscht etwas Klärungsbedarf." Ein leichter Schubser in die richtige Richtung. Mama Landrut hatte ihr Töchterchen allerdings gut erzogen, weshalb sie noch eine Frage hinterher warf, möglichst locker und unbekümmert. "Und bei dir? Alles in Ordnung?" Verdammt, sie würde heute noch an einem Herzinfarkt sterben, wenn das so weiter ging.
written by Nea
22.02.2022, 22:08
Alter Verwalter, da hatte sie aber mal wieder so richtig aufgemischt. Und das alleine durch ihr bloßes Erscheinen. Mark schaute nicht schlecht, als da plötzlich Lena vor ihm stand, die er zwar erwartet hatte, aber ganz sicher nicht in solch einem Outfit dass förmlich danach schrie an diesem Abend noch ausgeführt zu werden. Natürlich dachte er, dass sie ein Date hatte, irgendjemandem damit imponieren wollte. Wie um alles in der Welt hätte er denn auch ahnen sollen, dass sie diesen ganzen Aufwand nur für ihn betrieben hatte. Was ihn allerdings irritierte, war dieses ungewohnt schüchterne Lächeln, welches sie ihm entgegen brachte. Er kannte Lena eigentlich nur als quirlige, teils schon etwas hyperaktive und ja...manchmal auch ganz schön zickige Person. So wie sie jetzt aber vor ihm stand, hatte er das Gefühl, dass es einen möglichen Klon von ihr gab, oder sowas in der Art. "Ich freu mich auch. Ich wollte dich nicht überfallen mit dem Vorschlag, uns heute noch zu treffen aber... Ich wollte nicht unnötig Zeit verschwenden." Für was auch immer. Sie war für ihn keine Zeitverschwendung. So war das doch gemeint, oder? Und nun war es Mark, der seine Stirn kurz in Falten legte, weil einfach nicht in seine Birne wollte, was hier eigentlich gerade abging. Ging überhaupt irgendwas ab? Und dieses Outfit... Es stand ihr, passte zu ihr und wer auch immer der Glückliche war, der heute in den Genuss dieser wunderschöne Frau kam - der hatte wirklich den Jackpot geknackt! Wobei 'geknackt' hier vielleicht das falsche Wort war, denn nicht jeder legte es gleich drauf an sie zu knacken. Oder besser gesagt... Okay, der Sänger schüttelte seine wirren Gedanken schnell wieder ab. Was auch immer die plötzlich in seinem Kopf zu suchen hatten. Passte nicht hierher und so fragte er die junge Frau schließlich ganz unverblümt, ob sie im Anschluss an ihr Treffen noch ein Date hatte. "Nee? Mit wem denn auch? Du wärst sicher informiert, wenn es da jemanden gäbe." Und nun weiteten sich seine Augen doch ein wenig. Er schien sie irgendwie auf dem falschen Fuß erwischt zu haben, wie auch immer er das jetzt schon wieder geschafft hatte. Anstatt einfach froh darüber zu sein, dass er sich so für sie interessierte. Frauen... Also sagte er diesbezüglich nun lieber nicht mehr und bat sie stattdessen in sein Apartment, schloss anschließend die Tür wieder und bat sie dann doch schonmal im Wohnzimmer Platz zu nehmen. Als er keine Minute später dann zu ihr stieß und sich neben sie aufs Sofa setzte, wollte er nicht sofort wieder mit der Tür ins Haus fallen. Allem Anschein nach war Lena heute dann doch eher mit Vorsicht zu genießen und so sehr er Sarkasmus liebte - hier war er gerade ganz sicher fehl am Platz. Schade eigentlich, denn wenn er einen wirklich guten Tag bei ihr erwischte, konnte es schon ziemlich lustig sein, wenn sie so auf seinen Sarkasmus ansprang. Es bot sich also an sie erst einmal nur nach ihrem allgemeinen Wohlbefinden zu fragen. "Gut. Also... Ja. Alles gut. Ich hab mich gefreut, dass du geschrieben hast, ich glaube, es herrscht etwas Klärungsbedarf." Das war natürlich höchst erfreulich, dass es ihr gut ging. Ein sachtes Lächeln legte sich auf seine Lippen, während er sie dabei ansah während sie sprach.
Und sie traf es auch gleich auf den Punkt. Es gab Klärungsbedarf, ja. Eine ganze Menge sogar. Schließlich war ihr gemeinsames Vorhaben noch nicht einmal ansatzweise so weit fortgeschritten, dass es bereits nach außen spruchreif werden konnte. Sprich: Bei ihren Fans. Hier gab es noch einiges zu planen und ehrlich: Er freute sich wahnsinnig auf den gemeinsamen Stream mit ihr. Schon als sie die Idee vor einigen Tagen erwähnte, war er direkt total angefixt gewesen und wie man nun sah, ließ ihn dieser Gedanke auch nicht mehr los. "Und bei dir? Alles in Ordnung?" Mark lehnte sich ein wenig auf dem Sofa zurück, so dass er letztendlich eine lässige Position einnahm. Kurz strich er sich mit einer Hand durchs Haar, denn ja, ob man es sich vorstellen konnte oder nicht, aber natürlich legte er im privaten Rahmen sein Markenzeichen - seine Basecaps - auch gerne mal ab. "Mir auch... Ja..." Man, war er aufgeregt. Und dann beugte er sich plötzlich abrupt wieder etwas vor und sah sie direkt an. "Pass auf Lena, ich hab nochmal über die Sache von vor fünf Tagen nachgedacht." Ein kleiner Hoffnungsschimmer für Lena, ein großes Anliegen für ihn selber. "Dein Vorschlag. Also... Ich hab mich gleich am nächsten Tag mal dran gemacht einen kleinen Plan zu erstellen, wie wir das am besten angehen." Lena sah ihn derweil wieder etwas irritiert an, was er in seinem Redefluss jedoch total ausblendete. "Im Grunde hab ich schon das komplette Equipment. Wir müssen nur noch an dem ganzen drum herum feilen." Konnte sie ihm bis hierher folgen? Etwas erwartungsvoll sah er sie nun doch an. Schließlich wollte er nicht der Einzige sein, der mit vollem Ehrgeiz an die Sache heran ging. Da musste schon auch etwas Einsatz ihrerseits kommen. Außerdem sollte die ganze Sache ja ihr gemeinsames Ding werden und da hatte sie natürlich auch Mitspracherecht.
written by Minnie
22.02.2022, 23:38
Lena goss sich etwas Eistee in ihr Glas (zum Glück kühlschrankkalt und mit Pfirsichgeschmack) und nahm einen kleinen Schluck, während sie darauf wartete, eine Antwort auf ihre Frage zu bekommen. Sie nippte erneut an ihrem Getränk, immer mal wieder, ließ ihn dabei zu keiner Sekunde aus den Augen. Sie mochte es gern, wenn er seine Kappe nicht trug, denn auch wenn Mark ein regelrechter Cap-Messi war und - sie meinte sich grob zu erinnern - über 300 von diesen Dingern besaß, hier drinnen, in seinen eigenen vier Wänden war er eben nicht der Sänger Mark Forster, sondern einfach nur Mark. Hier brauchte es keine Markenzeichen für den nötigen Wiedererkennungswert. Für Lena war das ohnehin eine Kleinigkeit. Für sie zählte viel mehr seine Stimme, sein Lächeln, allein seine Augen würde sie wohl unter hunderten erkennen. Und wem hatte sie das zu verdanken? Ihr selbst und ihrem verdammten Herz, welches sie so gnadenlos an diesen Kerl verloren hatte. Was anfangs die beste Freundschaft war, die sie je zu einem Mann gehabt hatte, wurde nach und nach immer mehr für sie, bis sie schließlich nicht mehr leugnen konnte, dass sie nichts dagegen gehabt hätte, mehr zu sein als nur Freunde. Aber aussprechen? Und es riskieren, diesen tollen Kerl zu verlieren? Nein, keine Chance. Immerhin zeigte Mark keinerlei Anzeichen, die darauf schließen ließen, dass auch er Gefühle für die Sängerin hatte. Bis eben zu jener Nacht. Man, das machte man doch nicht einfach so und schon gar nicht bei ihrer gemeinsamen Verbindung! Da musste doch was sein, da war Lena sich ganz sicher. Oder wollte es sich zumindest ziemlich hartnäckig einreden. Fakt war aber, dass sie Mark mit Sicherheit ewig hätte anschauen können. Einfach so. Er hätte nicht mal etwas besonderes machen müssen. Wie sehr sie gerade ihren Gedanken nachhing, merkte sie erst, als die Worte ihres Gastgebers sie mit einem leichten Zusammenzucken in die Realität zurück rissen. "Mir auch... Ja..." Lena nickte langsam, strich sich die Haare hinters Ohr und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass sie gerade schon gedanklich vor dem Traualtar stand. "Freut mich, Marki", meinte sie schließlich mit einem kleinen Lächeln und stellte ihr Glas zurück auf den Tisch.
Als Mark sich schließlich nach vorn beugte, tat Lena es ihm unterbewusst direkt gleich. Wurde es jetzt ernst? Kam jetzt endlich das Thema auf, welches schon so ewig in ihrem Kopf Achterbahn fuhr? "Pass auf Lena, ich hab nochmal über die Sache von vor fünf Tagen nachgedacht." Ihre Augen weiteten sich ein wenig, während ihr Herz bereits jetzt zwei Takte schneller pumpte. Sie hing förmlich an seinen Lippen, ungeduldig, was nun folgen würde. Was spannte er sie auch mit dieser vagen Aussage so auf die Folter? Verstand Mark überhaupt, was gerade in Lena vor ging? Vermutlich nicht. Fairerweise musste sie sich aber auch eingestehen, dass sie sich nicht gerade Mühe gab, das deutlich zu machen. "Dein Vorschlag. Also... Ich hab mich gleich am nächsten Tag mal dran gemacht einen kleinen Plan zu erstellen, wie wir das am besten angehen. Im Grunde hab ich schon das komplette Equipment. Wir müssen nur noch an dem ganzen drum herum feilen." Je mehr der Sänger redete, desto mehr hatte Lena das Gefühl, vom Glauben abzufallen. Der anfänglich irritierte Blick wich einem Gesichtsausdruck, der nur noch Fassungslosigkeit widerspiegelte. Nicht mal zwangsläufig wegen dem, was Mark sagte, sondern eher, weil sie sich gerade ernsthaft fragte, ob sie völlig den Verstand verloren hatte. Er wollte über das Projekt reden... Die Sache, die ihrer gemeinsamen Nacht voraus gegangen war. Natürlich. "Oh... Ja. Klar. Der Stream." Mit Sicherheit musste sie gerade einen ziemlich komischen Eindruck machen, so wie Mark sie beobachtete aber das war Lena in dem Moment auch egal. Sie hätte ohnehin keine Ahnung gehabt, wie sie ihre Gefühle hätte verstecken sollen. "Du, ich komm gleich wieder, ja?" Ohne ein weiteres Wort stand die Sängerin auf und verschwand ins Bad, schloss die Tür hinter sich ab und atmete tief durch. Dass sie gerade die Show ihres Lebens abzog, war ihr durchaus bewusst, nur musste sie sich kurz fangen. Die Hoffnung, Mark würde endlich mal etwas zu ihrem One Night Stand sagen, hatte sich gerade in Luft aufgelöst. Wobei... eher noch war sie in tausend Teile zerbrochen, um die sie nun irgendwie herum tänzeln musste. Fantastisch. Neben der Enttäuschung ließ sich ein gewisser Schmerz nicht von der Hand weisen. Natürlich hätte auch sie diejenige sein können, die das Gespräch ins Rollen brachte, nur wünschte sie sich doch sehr eine Reaktion ihres Freundes, um wenigstens ein bisschen darauf schließen zu können, ob ihm die Nacht etwas bedeutet hatte. Tief seufzend ging sie zum Waschbecken, um sich im Spiegel zu betrachten. Jetzt kam sie sich einfach nur lächerlich vor mit ihrem roten Lippenstift und dem teuren Parfum, welches sie nur für besondere Anlässe hervor holte. Am liebsten wäre Lena nicht mehr raus gekommen und hätte sich hier drinnen verbarrikadiert, das war aber nicht möglich. Nach ein paar Minuten verließ sie das Bad also wieder, schloss die Tür und ging zögerlich zurück ins Wohnzimmer. Ihr merkwürdiges Verhalten würde sie sicher erklären müssen, so besorgt wie Mark gerade aussah. Lena hingegen versuchte sich an einem Lächeln, als sie sich wieder aufs Sofa setzte. "Sorry. Alles gut. Also, das Projekt. Wenn ich ehrlich bin, weiß ich gar nicht, ob ich das noch machen will." Nun war es Mark, der verwirrt zu sein schien und mal ehrlich, wer konnte es ihm verübeln? Noch vor fünf Tagen war die Sängerin Feuer und Flamme gewesen, hatte kaum die Klappe halten können und jetzt machte sie eine 180-Grad-Drehung und preschte in die andere Richtung. Die Realität sah wie folgt aus: sie war immer zu haben für gute Zwecke. Charity war ihr extrem wichtig aber vierundzwanzig Stunden mit Mark? Wie sollte sie das aushalten? Lena war sich sicher, dass ab einem gewissen Punkt irgendwas passieren würde. Was genau, wusste sie nicht aber irgendwas. Und wenn ihr zickiges Ich wieder zum Vorschein kommen würde. Das war reiner Selbstschutz. "War vielleicht nur ein wirrer Gedanke. Ich meine, du hast viel zu tun, ich hab viel zu tun. Wir fangen bald an zu drehen und so... Da bleibt doch kaum Zeit für irgendwas anderes." Die junge Frau zog es vor, ihr Gegenüber nicht anzusehen, zumindest nicht direkt. Sie schaute grob in seine Richtung, dennoch deutlich an ihm vorbei.
written by Nea
13.03.2022, 21:29
Ja, er liebte Caps und würde er gerade ihre Gedanken lesen können, wäre er wahrscheinlich überrascht darüber dass sie sich tatsächlich gemerkt hatte wie viele er von diesen Dingern besaß. Doch privat zog er es doch oftmals vor einfach nur er selber zu sein. Es war so wichtig das Private vom beruflichen zu trennen. Wobei es sicherlich gelogen wäre, würde er behaupten dass er nicht doch ab und an auch in den eigenen vier Wänden nach einer dieser - in seinen Augen - geilen Kopfbedeckungen griff und sie mit Vorliebe trug. Aber nicht hier und heute. In den letzten Tagen und vor allem auch heute war er mit ganz anderen, wichtigeren Dingen beschäftigt gewesen, die das Verhältnis zu Lena und auch seinen Fans auf ein ganz neues Level heben sollten. Ihre Idee war nahezu grandios gewesen und musste so einfach umgesetzt werden. Die Sängerin war einfach der Hammer! Sie war nicht nur schön und talentiert - sie hatte auch die mit Abstand besten Weltansichten und eben Ideen. Und genau das ließ er sie auch spüren als sie diesen Vorschlag einwarf und heute würde sie merken wie angetan er davon immer noch war. Schließlich hatte er gerade die letzten Stunden nochmal intensiv damit verbracht sein komplettes Setting zu prüfen, um ihr das Ergebnis noch heute mitzuteilen. Dass sie auch ausgerechnet heute schon Zeit hatte, war natürlich fantastisch und passte ihm super in den Kram. Gott, er war so aufgeregt und als es Stunden später schließlich an der Tür klingelte und er eine völlig herausgeputzte Lena vor sich stehen sah, war das natürlich erstmal total suspekt. Außerdem wollte er ja auch nicht ewig ihre wertvolle Zeit stehlen, wenn sie denn noch irgendwas vor hatte und genau so sah das halt eben aus. Wieso sie da gerade keinen Spaß verstand, konnte er absolut nicht nachvollziehen. Er hatte es doch nicht böse gemeint, meine Güte. Die Kleine konnte aber auch manchmal echt eine Zicke sein. Entweder hatte er sie auf dem falschen Fuß erwischt, oder ihr war gerade aus irgendwelchen, ihm völlig schleierhaften Gründen, gar nicht so nach Scherzen. Na gut, dann würde er sich eben ein wenig am Riemen reißen. Er wusste dass sie auf Pfirsich-Eistee stand und den hatte er eigentlich auch immer im Haus, gerade weil sie in der letzten Zeit des Öfteren miteinander abhingen. Man konnte ihm ja echt viel unterstellen, aber definitiv nicht, dass er kein guter Gastgeber war. Während sie sich also ein Glas von dem kühlen Getränk eingoss, begann Mark ihr schonmal davon zu berichten, wieso sie hier und heute überhaupt zusammen gefunden hatten. Beziehungsweise wieso er denn so dringend mit ihr reden wollte. Dabei verfiel der Sänger in einen regelrecht schwärmerischen Redeschwall, wobei er gar nicht bemerkte wie Lenas Gesichtszüge nach und nach immer mehr wichen. Erst ihr "Oh... Ja. Klar. Der Stream." ließ ihn erstmal wieder verstummen und erwartungsvoll sah er die Dunkelhaarige nun an. Doch was dann folgte war nicht etwa der Einstieg in eine Konversation auf Augenhöhe, sondern... "Du, ich komm gleich wieder, ja?" Die Sängerin erhob sich auch sogleich vom Sofa und Mark zog die Augenbrauen zusammen, während er ihr nachsah, wie sie schließlich im Bad verschwand. Ging es ihr vielleicht nicht besonders gut? Hätte er etwas aufmerksamer sein sollen? Bis gerade eben glaubte er ja noch, dass ihre Laune nicht die Beste war, aber inzwischen kamen da doch ein paar Zweifel auf. Ihm schien es so, als wäre irgendwas und dass sie gar nicht wirklich in der Stimmung war heute über die Sache mit dem Stream zu reden. Etwas nachdenklich war er ja nun schon, konnte aber gerade nichts machen da sie sich nun mal ins Bad verpisst hatte und er ihr dorthin schlecht folgen konnte. Es sei denn sie kam da jetzt ewig nicht raus. Aber vorerst lehnte er sich etwas gelassener auf dem Sofa zurück und wartete geduldig auf ihre Rückkehr.
Als sie dann nach einer gefühlten Ewigkeit endlich wieder das Wohnzimmer betrat, blickte er die junge Frau direkt an, hielt sich aber erstmal etwas bedeckt. Vielleicht wollte sie ihm ja von sich aus verraten was, oder ob überhaupt was los war. "Sorry. Alles gut. Also, das Projekt. Wenn ich ehrlich bin, weiß ich gar nicht, ob ich das noch machen will." Okay, jetzt war er wirklich baff. Wie konnte das passieren? Sie klang an jenem Abend noch so hoch motiviert. So, als wäre das die beste Idee die sie je gehabt hatte und für Mark war es auch genau das gewesen. Etwas aufgeschmissen strich er sich einmal durchs Haar und stieß dann etwas Luft durch seine sonst verschlossenen Lippen. "Mmh...okay?" Ehrlich, er war gerade richtig sprachlos. Er hatte ja wirklich mit allem gerechnet, aber sicher nicht damit, dass sie dieses Projekt so mir nichts, dir nichts über den Haufen schmeißen wollte. So als hätte diese Idee nie existiert. "War vielleicht nur ein wirrer Gedanke. Ich meine, du hast viel zu tun, ich hab viel zu tun. Wir fangen bald an zu drehen und so... Da bleibt doch kaum Zeit für irgendwas anderes." Und nun sah er sie skeptisch an. "Was denn wirrer Gedanke, Lena? Das Projekt war für einen guten Zweck geplant. Sowas nennt man nicht wirr." Das war in seinen Augen einfach der absolut falsche Ausdruck dafür. Er hielt sehr viel von Charity und war selber nicht geizig, spendete gut und viel. Und eigentlich war das bei Lena auch immer so gewesen. Was war denn auf einmal mit ihr los? Aber er wollte ihr jetzt nicht auch nur Vorwürfe machen. Viel wichtiger für ihn war gerade, was sie zu eigentlich zu diesem Umdenken bewegt hatte. "Lass mich das nur irgendwie verstehen. Du warst doch auch so Feuer und Flamme." Wenn es nur das gewesen wäre. "Das war sogar deine eigene Idee." Und nun sah er die junge Frau wieder von der Seite an, die aber schon längst wieder ihren Blick von ihm abgewandt hatte. Mittlerweile hatte sich sein Verdacht nur noch erhärtet, dass mit ihr irgendwas nicht stimmte. "Ist irgendwas passiert?" hakte er schließlich nach. "Wenn du reden möchtest, ich sitz hier neben dir. Aber lass mich bitte nicht dumm sterben." bot er ihr nun an und hoffte irgendeine Antwort auf seine offenen Fragen zu bekommen. Sie sah unglücklich aus, was ihm gerade jetzt verstärkt auffiel. Und natürlich machte er sich Sorgen um sie, schließlich waren sie inzwischen echt gut befreundet. Eigentlich war ihm sogar gerade danach seine Hand auf ihre zu legen, einfach um ihr ein gewisses Gefühl der Sicherheit zu vermitteln. Doch er übte sich immer noch etwas in Zurückhaltung und wollte ihr nicht zu nahe treten.
written by Minnie
16.03.2022, 17:51
Marks Blicke waren nur schwer zu ertragen. Lena wusste ganz genau, dass er gerade zu analysieren versuchte, was zur Hölle heute mit ihr los war, doch wenn er bis jetzt nicht darauf gekommen war, dann würde er das gar nicht mehr. Da konnte er sich noch so viel Mühe geben. Die Sängerin wäre am liebsten sofort in ein Taxi gestiegen und nach Hause gefahren. Wie naiv war sie bitte gewesen? Bis jetzt hatte Mark nicht ein einziges Mal auch nur annähernd ein Wort über ihre gemeinsame Nacht verloren... sagte dieses Schweigen nicht eigentlich mehr als alles andere? Für ihn hatte das scheinbar keinerlei Bedeutung, war einfach nur eine gute Tat unter Freunden gewesen, dabei war Lena doch nie ein Freund von Sex ohne Bedeutung. Wusste Mark das überhaupt? Hätte er weiter gemacht, wenn er sich darüber bewusst gewesen wäre, dass sie niemals einfach so mit jemandem ins Bett stieg? Es wurde immer deutlicher, dass die beiden auf komplett anderen Stufen standen und das glich einer Katastrophe. Nicht nur für ihre Freundschaft war das mit Sicherheit keine gute Basis, auch ihr Arbeitsverhältnis würde nicht davon profitieren. Lena war ausgebrochen schlecht darin, ihre Gefühle zu verstecken. Freude und Euphorie besaßen bei ihr genau so wenig einen Filter wie Trauer und Wut... Ob das vor der Kamera gut gehen würde? Im privaten Raum zumindest schien Mark schon jetzt maximal verwirrt zu sein und das schlimme war, sie konnte es ihm nicht mal übel nehmen. Sie verhielt sich absolut widersprüchlich und die Verkündung, sie würde den Livestream nicht mehr machen wollen, setzte dem Ganzen wohl die Krone auf. "Mmh...okay?" Resigniert seufzte die Brünette, schaute nun doch zaghaft ihr Gegenüber an. Man, was sollte sie denn sagen? 'Ich kann das nicht machen, weil ich einen peinlich großen Crush auf dich habe und die Nacht mit dir das nur noch verstärkt hat. Bitte versteh das. xoxo'? Ja klar, da hätte sie sich auch direkt erschießen können. So durcheinander wie sie war, wählte Lena auch prompt noch Worte, die mit dem Sinn von Charity überhaupt nicht übereinstimmen wollten und kassierte dafür auch prompt eine - zugegeben ziemlich verdiente - Zurechtweisung seitens Mark.
"Was denn wirrer Gedanke, Lena? Das Projekt war für einen guten Zweck geplant. Sowas nennt man nicht wirr." Leicht ließ die Sängerin den Kopf hängen. Ihr Kopf war so voll und leer gleichzeitig, sie hätte vermutlich alles mögliche sagen können und es wäre ihr erst im zweiten Moment aufgefallen, wie doof das war. "Ich weiß, ich weiß... Sorry. Es ist nur... Das frisst so viel Zeit und die haben wir eigentlich gar nicht. Muss ja auch nicht so lang sein. Vielleicht reichen ja auch zwei oder drei Stunden oder wir denken uns was anderes aus..." In gewohnter Manier redete und redete Lena beinahe ohne Punkt und Komma, versuchte sich einerseits zu erklären, andererseits rauszureden. Himmel, sie hielt es doch jetzt gerade schon kaum neben Mark aus, wie sollte das dann vierundzwanzig Stunden lang gut gehen? Jeder, der zusah, würde merken, dass irgendwas nicht stimmte und dann würden die Spekulationen los gehen und dass noch bevor die beiden für sich irgendwas geklärt hatten. Nein, das würde so nicht funktionieren. "Lass mich das nur irgendwie verstehen. Du warst doch auch so Feuer und Flamme. Das war sogar deine eigene Idee."Wieder seufzte sie. Man, das wusste sie doch alles selbst. Lena war sich ihrer komplett gegensätzlichen Handlungen mehr als bewusst aber für eine schlüssige Erklärung hätte sie Dinge offenbaren müssen, für die sie selbst noch nicht bereit war. Mark schien alles locker zu sehen, was für sie schon genügte, um sich sicher zu sein, dass für ihn alles wie immer war. Es hatte nichts bedeutet. Grund genug, sich ebenfalls bedeckt zu halten. "Man, ja. Ich weiß. War ich auch. Aber kennst du das nicht auch, wenn man was macht und denkt, es ist eine gute Idee und irgendwann merkt man aber, dass es ein riesen Fehler war und bereut es?" Lenas Stimme hatte sich mit der Zeit erhoben, sie klang sogar ein wenig herausfordernd, beinahe so, als wolle sie, dass Mark den Zusammenhang verstand, doch das war keineswegs geplant gewesen. Etwas erschrocken über sich selbst und diesen kleinen Ausbruch räusperte sich die Sängerin und versuchte sich an einer neutraleren Tonlage. Jetzt bloß nicht die Fassung verlieren... "Was ich damit sagen will... Ich hab einiges nicht bedacht, okay? Das war so eine Idee ins Blaue hinein. Sorry, wenn du dich da jetzt umsonst so reingekniet hast." Hätte man ihr in diesem Moment einen Spiegel vorgehalten, hätte sie sich das auch bestens selbst sagen können. 'Sorry Lena, dass du dachtest, da würde mehr draus werden'... Wieder wich ihr Blick aus, fixierte einen der Ringe, die sie trug und mit welchem sie seit ein paar Minuten herumspielte. Lena war angespannt und egal wie sehr sie sich anstrengte, es ließ sich nicht ändern. "Ist irgendwas passiert?" Irritiert hob sie den Kopf. "Hm?" Wie kam er jetzt bitte darauf? Als wäre Mark nicht einer der ersten Menschen, der fast alles erfuhr, was im Leben der Brünetten vor sich ging. "Wenn du reden möchtest, ich sitz hier neben dir. Aber lass mich bitte nicht dumm sterben." Ja, verdammt. Sie wollte reden. Unbedingt. Aber Mark scheinbar nicht und genau da lag das Problem. So offen wie sonst konnte sie mit ihm hier nicht sprechen, natürlich kam ihm das spanisch vor. Sonst sprudelten die Worte nur so aus ihr heraus, jetzt musste er schon ordentlich bohren, um irgendwas zu bekommen... Es war zum Haare raufen. Wieso zum Teufel raffte dieser Kerl nicht, dass Lena einfach nur in ihn verschossen war wie ein kleines Mädchen in ihren ersten Schwarm? War das denn so weit hergeholt? Wollte er so wenig von ihr wissen? Wieso hatte er überhaupt mit ihr geschlafen? Weil es sich angeboten hatte? All diese Fragen würden sie irgendwann noch vollkommen wahnsinnig machen. "Nee, ist nichts. Wieso geht ihr Typen eigentlich immer davon aus, dass was ist, wenn 'ne Frau mal schlecht gelaunt ist?" Und da war sie wieder, die zickige Lena, die meistens dann zum Vorschein kam, wenn sie sich in die Ecke gedrängt fühlte. Das, was Mark von ihr erwartete - und zwar eine Erklärung für ihr komisches Verhalten - konnte sie ihm nicht geben. Nicht, ohne sich zu verraten, doch irgendwas sagen musste sie, denn verdammt, so konnte es doch auch nicht zwischen ihnen weiter gehen. "Ich bin einfach nur... gestresst. Ich fühl mich ausgelaugt, das ist alles. Mein Album kommt bald raus, ich steh so oft im Studio, mach Promo, bald ist wieder voice kids dran und ich weiß nicht, wo mir der Kopf steht." Das zumindest war keine Lüge, lediglich ein Bruchstück der Wahrheit aber besser als nichts. Lena hetzte in letzter Zeit nur noch von Termin zu Termin, sah ihre eigenen vier Wände seltener als die kleine Kabine im Tonstudio. Auch wenn ihr danach gewesen wäre, mehr zu tun erzählen, schwieg sie und hoffte, Mark würde sich mit dieser Erklärung zufrieden geben.
written by Nea
14.04.2022, 09:51
"Ich weiß, ich weiß... Sorry. Es ist nur... Das frisst so viel Zeit und die haben wir eigentlich gar nicht. Muss ja auch nicht so lang sein. Vielleicht reichen ja auch zwei oder drei Stunden oder wir denken uns was anderes aus..." Im Grunde verstand er ja, was sie meinte. Allerdings erklärte das eben nicht wieso ihr erst jetzt einfiel, dass sie eigentlich gar keine Zeit für ihr gemeinsames Projekt hatten. Es stimmte, ihrer beider Terminkalender waren oft gerammelt voll und momentan war das auch wieder der Fall. Aber es gab Dinge - wie eben diese - die sich ganz leicht etwas nach hinten verschieben ließen. Außerdem ließ Mark die ganze Zeit über das Gefühl nicht los, dass ihre Zeit nicht das einzige Problem war. Er konnte nicht genau sagen wieso er das dachte, aber er war ein Gefühlsmensch, gerade bei Menschen die ihm näher standen und das tat Lena nun mal schon längst. Das Gefühl, dass dieser Grund nur vorgeschoben war, um ein anderes Problem zu überspielen, schwirrte nun die ganze Zeit in seinem Hinterkopf herum. Die Frage war nur: Wie sollte er sie darauf ansprechen, ohne ihr dabei das Gefühl zu vermitteln, dass er sie nicht ernst nahm? Schwierig... Also beließ er es vorerst dabei und hinterfragte die Situation erstmal etwas genauer. "Man, ja. Ich weiß. War ich auch. Aber kennst du das nicht auch, wenn man was macht und denkt, es ist eine gute Idee und irgendwann merkt man aber, dass es ein riesen Fehler war und bereut es?" Der Sänger nahm jedes Wort soweit auf, hörte ihr genau zu. Was ihn allerdings kurzzeitig etwas erstarren ließ war der letzte Teil ihrer Aussage, in der sich ihre Stimme deutlich erhoben hatte. Ob bewusst oder unbewusst spielte dabei gerade überhaupt keine Rolle. Mark hatte es gemerkt und lehnte sich nun ein wenig von ihr weg und sah sie dabei skeptisch an. "Jetzt aber mal ganz ruhig, Prinzessin." maßregelte er sie nun gewissermaßen. Was fuhr sie ihn denn jetzt so an? Ein Moment des Schweigens verging, ehe er dann auf das Wesentlichen, die Kernaussage ihrer Aussage einging. "Nee. Hatte ich tatsächlich noch nicht und weißt du auch warum?" Boah war das schwierig jetzt einigermaßen gefasst zu bleiben. Meine Güte, Lena und ihre schlechte Laune - kotzte ihn nicht selten an. "Weil ich hinter den Dingen stehe, die ich tue. Die ich sage. Ich werfe nicht eben mal irgendwas so in den Raum, ohne vorher großartig darüber nachzudenken." Ohne zu wissen, dass er mit dieser Aussage nur noch mehr Öl ins Feuer goss und diese genau dieses Bild widerspiegelte, dass Lena bereits von ihm hatte - seit jener Nacht. Dennoch blieb sie vorerst ruhig. Auch ihre Tonlage war nun wieder weitaus entspannter. Gut für ihn. "Was ich damit sagen will... Ich hab einiges nicht bedacht, okay? Das war so eine Idee ins Blaue hinein. Sorry, wenn du dich da jetzt umsonst so reingekniet hast." Ja das hatte er ja verstanden und musste sie ihm nun sicher nicht nochmal erklären. Wenn sie jetzt auch noch dazu übergehen würde ihn zwischendurch nicht ständig so anzufahren, dann war er auch cool mit der Sache und würde das Ganze dann erstmal abhaken. Sie pushte das Ganze gerade selber - für sie vielleicht unbewusst - unnötig hoch. Sie wollte nicht mehr? Gut, dann nicht. Dass er dafür extra viel Zeit investiert hatte, um sein gesamtes Equipment zu überprüfen, war da nicht weiter tragisch. Das Problem war nur, dass er eben immer noch nicht das Gefühl los wurde, dass das eigentliche Problem viel tiefer vergraben lag. Und hier wusste er nicht, wie er weiter vorgehen sollte. Mark atmete einmal tief durch und nickte kurz. Ganz sicher würde er sie jetzt nicht auch noch beknien, um das alles hier doch noch durchzuziehen.
Und dann wagte er sich doch etwas weiter vor, denn hey - wenn er schon spürte, dass da irgendwas nicht stimmte, dann musste - beziehungsweise wollte - er das irgendwie in Erfahrung bringen. Zunächst bekam er nur ein "Hm?", welches von Mark auch sogleich (und dazu eigentlich auch noch völlig sinnfrei) mit einem "Ja." quittiert wurde. Doch dann gab er sich schließlich einen Ruck und hakte nochmal etwas deutlicher nach. Frauen waren aber auch echt nicht einfach und es fiel ihm ehrlich gesagt auch nicht besonders leicht solche Gespräche zu führen. Er selber war nicht so hoch sensibel, nahm vieles im Leben einfach so wie es eben kam und lachte gerne und viel. Solche Situationen wie diese hier überforderten ihn. Und dennoch gab er sich, Lena zuliebe, die Mühe und wollte zumindest versuchen sie etwas aufzuheitern, wenn sie etwas bedrückte - und das tat es ja offenbar. "Nee, ist nichts. Wieso geht ihr Typen eigentlich immer davon aus, dass was ist, wenn 'ne Frau mal schlecht gelaunt ist?" Meine Güte, egal wie man es machte: Irgendwie war es doch immer falsch, oder? Er ging nicht grundsätzlich davon aus. Aber Lena musste einfach bedenken, dass sie sich inzwischen schon eine ganze Weile und dementsprechend eben auch bereits ziemlich gut kannten. Mittlerweile war es ihm möglich ihre Launen ganz gut abzuschätzen und diese Sache hier hatte ihn gerade ganz gewaltig aus der Bahn geschmissen. "Mach ich doch gar nicht. Hör doch mal auf damit mir jedes Wort im Mund umzudrehen." Wie er sowas hasste. Und gerade war es ihm egal, ob er damit die Situation zum Eskalieren brachte, obwohl er sie eigentlich entschärfen wollte. Es nervte einfach, dass sie genau das gerade versuchte, denn im Ernst: Er hatte schließlich mit keinem Wort erwähnt, dass er der Auffassung war dass sie schlechte Laune hatte. Lena hatte einfach mal wieder nach Lust und Laune assoziiert und das fuckte geradezu ab. "Ich bin einfach nur... gestresst. Ich fühl mich ausgelaugt, das ist alles. Mein Album kommt bald raus, ich steh so oft im Studio, mach Promo, bald ist wieder voice kids dran und ich weiß nicht, wo mir der Kopf steht." Sie blieb also dabei, dass es einfach nur an ihrem vollen Terminkalender lag und wie gesagt, das glaubte er ihr zum Teil ja auch. Doch da war einfach mehr und dieses Gefühl ließ sich nun eben auch nicht so einfach abschütteln. Doch er merkte auch, dass er hier gerade nicht weiter kam. Sollte er das Gespräch nicht lieber vertagen? Ja. Gute Idee. Er überlegte einen Augenblick, ehe er zu einer Antwort ansetzte. "Okay, lassen wir das Thema mal komplett beiseite. Ich hab das registriert, dass unser Projekt ins Wasser fällt und damit ist die Sache für mich auch schon abgehakt." Zum Einen war er niemand, der jemandem nach rannte, denn dafür war ihm eindeutig seine Zeit zu schade - und zum Anderen war das gerade auch absolut ernst gemeint. Er klang wirklich so als sei er cool mit der Sache und das war er inzwischen auch. Sie konnte ihm also auf jeden Fall schonmal nicht vorwerfen, dass er gerade irgendwie beleidigt klang. "Ich werde nur das Gefühl nicht los..." Und bei diesen Worten erhob er sich nun vom Sofa und ging zum Fenster, lehnte sich gegen dieses an und verschränkten die Arme vor der Brust, sah die Dunkelhaarige dann wieder an, fixierte sie ganz genau. "...dass das nur die halbe Wahrheit ist." Für einen Moment ließ er diese Worte so im Raum stehen. Eine unangenehme Stille legte sich zwischen sie. "Versteh mich nicht falsch, ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber wenn ich das Gefühl habe dass es dir nicht gut geht, dann hake ich da logischerweise näher nach. Weil du mir wichtig bist, Lena." Seine Stimme hatte inzwischen einen sanfteren Ton angeschlagen. Sowas erlebte man wirklich nur ganz selten bei ihm. "Ich möchte einfach nur sicher gehen, ob alles cool ist. Soweit..." Er räusperte sich kurz. "Auch zwischen uns." Natürlich schwirrte ihre gemeinsame Nacht auch noch in seinem Hinterkopf herum, aber er hatte sich selber verboten diese Erinnerung immer und immer wieder in sein Gedächtnis zu rufen. Der Grund? (Noch) Unklar.
written by Minnie
17.04.2022, 16:23
"Jetzt aber mal ganz ruhig, Prinzessin." Lena stockte, zog eine Augenbraue hoch. Prinzessin? Ernsthaft? Der hatte heute echt Nerven... oder mit ihr gingen die Nerven durch. Eins von beidem oder auch beides. Himmel, wer wusste das schon? Gefühlt machte Lena gerade alles wütend. Würde Mark schweigen, wäre das falsch, doch dass er weiter sprach machte es auch nicht besser. Im Grund kristallisierte sich immer mehr heraus, dass es ein riesen Fehler gewesen war, hier her zu kommen. Sie war nicht in der Stimmung für ein richtiges Gespräch, Mark hatte keinen blassen Schimmer, was sich die Sängerin von dem heutigen Treffen erhofft hatte. Absolut keine gute Basis. Mark war aber noch nicht fertig, fuhr fort, nachdem er Lena so erfolgreich zum Schweigen gebracht hatte. "Nee. Hatte ich tatsächlich noch nicht und weißt du auch warum? Weil ich hinter den Dingen stehe, die ich tue. Die ich sage. Ich werfe nicht eben mal irgendwas so in den Raum, ohne vorher großartig darüber nachzudenken." Wie auf Kommando beschleunigte sich der Puls der schönen Brünetten. Er tat WAS nicht? Ach so, alles klar. Sicher. Lena war sich ziemlich sicher, dass Mark keine Ahnung hatte, wie widersprüchlich diese Aussage gerade war denn fuck, doch. Er hatte ihr Signale gesendet, die er ganz offensichtlich nicht so gemeint hatte. Wieso sonst würde er nach wie vor so tun wollen, als wäre nie etwas zwischen ihnen gewesen? Trotz der nicht besonders positiven Emotionen, die gerade in ihr hoch kochten, zwang Lena sich dazu, ruhig zu bleiben. Wenn sie jetzt darauf anspringen würde, würde es mit Sicherheit eskalieren und zwar richtig und dann war es fraglich, ob sie sich nicht doch verplappern würde, denn nach der Nummer jetzt stand für Lena fest, nicht zu sagen, was sie eigentlich gern hätte klären wollen. Ganz offensichtlich hatte sie einiges massiv falsch verstanden und kam sich dementsprechend absolut dumm vor...
So ganz konnte Lena aber eben auch nicht aus ihrer Haut. Dementsprechend fuhr sie Mark erneut an, als dieser einfach nur nett sein und sie zum Reden animieren wollte. Für nette Gesten hatte die Sängerin allerdings gerade nur wenig übrig, denn das war alles nicht das, was sie wollte. Überhaupt nicht. Auf der anderen Seite war sie viel zu gehemmt, genau das anzusprechen. Wenn Mark von sich aus nicht darüber reden wollte, dann hatte das doch mit Sicherheit seine Gründe und die wollte Lena nicht hören. Kein Interesse an diesem Thema bedeutete für sie, kein Interesse daran, vielleicht mehr aus ihnen zu mischen als nur gute Freunde. Bereits nach ihrer gemeinsamen Nacht hatten sie diese Gedanken geplagt, immerhin hatte sie da schon einen Crush auf diesen verdammten Idioten mit seinen blöden Caps... die ihn irgendwie süß aussehen ließen. Es war zum Haare raufen und raubte ihr so langsam noch ihren letzten klaren Gedanken. Aber Hauptsache davon ausgehen, dass sie schlecht gelaunt war... "Mach ich doch gar nicht. Hör doch mal auf damit mir jedes Wort im Mund umzudrehen." Wow, scheinbar übertrieb sie es heute wirklich. So deutliche Ansagen war Lena von dem Musiker überhaupt nicht gewöhnt, machten aber auch deutlich, dass sie ihm gerade vermutlich ganz schön Unrecht tat. Mit einem Seufzen verlor Lena in ihrer ganzen Körperhaltung deutlich an Spannung. "Tut mir leid..." Sie war noch immer angepisst, dass Mark nicht über den Sex sprechen wollte und was das jetzt aus ihnen machte, allerdings war das ihr Problem und wenn sie es sich heute nicht mit ihm verscherzen wollte, dann musste sie sich etwas zusammen reißen. "Ich benehm mich heute richtig scheiße, ich weiß. Ich... ähm..." Die Brünette wusste nicht mehr weiter. Wie viel durfte oder konnte sie sagen, bevor es offensichtlich wurde, dass da Gefühle für Mark da waren, die nicht hätten dort sein dürfen? Schwierig. Und gefährlich. Wer wusste schon, wie der Musiker darauf reagieren würde und ihre Freundschaft dafür zu verlieren war keine Option. Würde schon irgendwann wieder weg gehen, diese Schwärmerei. Bestimmt... "Okay, lassen wir das Thema mal komplett beiseite. Ich hab das registriert, dass unser Projekt ins Wasser fällt und damit ist die Sache für mich auch schon abgehakt." Die Sängerin nickte nur noch, teils erleichtert, teils immer noch aufgewühlt. Trotzdem griff sie nach ihrem Eistee, nippte daran, während ihre Augen auf Mark ruhten. Er klang zumindest nicht sauer... Für einen Moment schwiegen sie beide, Lena hatte die Hoffnung, dass damit die Frage nach ihrer miesen Stimmung endgültig verworfen war, doch da hatte sie die Rechnung ohne ihren Kollegen gemacht. Natürlich... "Versteh mich nicht falsch, ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber wenn ich das Gefühl habe dass es dir nicht gut geht, dann hake ich da logischerweise näher nach. Weil du mir wichtig bist, Lena." Am liebsten hätte sie die Augen verdreht, sich in den Kissen des Sofas versteckt, hätte fluchtartig die Wohnung verlassen, doch was Lena tat, war... nichts. Sie schaute Mark an, der mittlerweile am Fenster stand, sie mit seinen Blicken regelrecht durchbohrte. Ahnte er etwas? Gab er Lena gerade die Chance, es endlich anzusprechen? Der letzte Satz allerdings löste eine Gänsehaut bei ihr aus. Marks Stimme klang so sanft. Dass ihm etwas an ihr lag, wusste Lena natürlich, die große Preisfrage war nur: wie viel war das genau? Er wollte also wissen, ob alles cool zwischen ihnen war. Klar, cool. Oder eiskalt. "Klar ist alles cool, Markiboy." Mit einem Grinsen auf den Lippen, welches Lena einiges abverlangte, versuchte sie, den bis jetzt echt bescheidenen Abend noch zu retten. Die Hoffnung, heute Klarheit zu bekommen, verschwand mit jedem weiteren Atemzug. "Das hat nichts mit dir zu tun. Oder uns." Uns. Tja, das existierte eben auch nur auf platonischer Basis und auch wenn das sicher hart klang, im Augenblick wäre es Lena lieber gewesen, wenn es gar nicht existiert hätte. Diese Schwebe, dieses "nichts halbes und nichts ganzes" würde anstrengend werden, so viel war sicher aber da würde sie nun durch müssen. Hätte sie sich besser nie auf Mark eingelassen... "Weißt du... Ich hab das Gefühl, je älter ich werde, desto weniger komm ich mit Stress klar. Bin doch schon eine alte Frau." Leise lachte die Brünette, versuchte mit Humor von dem Weg abzulenken, welchen Mark gerade einschlagen wollte. Sie wollte nicht über sich reden, was mit ihr los war. Das führte doch sowieso zu nichts. Vielleicht war es die beste Taktik, einfach so zu tun, als wäre alles in Ordnung. Sicher würde Lena sich daran gewöhnen können und hey, ein kleines Maß an schauspielerischen Fähigkeiten hatte sie doch eh. Je weniger Mark mitbekam, desto besser. Zumindest in der Theorie hörte sich das doch alles ganz leicht und machbar an. Mit einem erneuten Seufzen erhob die Sängerin sich von ihrem Platz auf dem Sofa und ging beinahe zögerlich auf ihren guten Freund zu, der noch immer am Fenster stand und sie wie ein Habicht beobachtete. Tatsächlich war es riskant, ihn mehr oder weniger anzulügen (wobei das nicht mal richtig stimmte, sie ließ lediglich essentielle Dinge weg aber wer wollte schon kleinlich sein?), anders ging es aber gerade nicht. Immer noch hatte sie ein leichtes Lächeln auf den Lippen, welches noch etwas deutlicher wurde, als sie schließlich direkt vor Mark stand und zu ihm hoch sah. "Tut mir leid, Markiboy, ich bin 'ne Zicke, ich weiß. Vielleicht... Lass uns das doch machen, hm? Den Livestream, meine ich." Vermutlich wusste der Musiker langsam gar nicht mehr, wo vorne und wo hinten war, so wie Lena heute ihre Meinung änderte, allerdings wäre dieser Stream die Feuerprobe. Wenn sie es schaffte, vierundzwanzig Stunden um Mark herum zu sein, ohne sich komisch zu verhalten oder über freundschaftliche Dinge hinaus an ihn zu denken, wäre der Rest ihres Lebens auch kein Thema mehr, bis die Gefühle dann irgendwann sicher vergehen würden. Ein absolutes Himmelfahrtskommando aber in ihrem verwirrten Kopf ein großartiger Plan. "Du hast recht. Das ist für einen guten Zweck und dafür schafft man sich Platz. Ich werd einfach ein paar Termine verlegen und du hast nicht umsonst den ganzen Technikkram arrangiert. Deal?" Mit ihren Zeigefingern piekste sie dem großen Kerl vor sich leicht in die Seiten, versuchte die angespannte Stimmung aufzulockern. Sie wollte doch überhaupt nicht streiten. Das hieß nicht, dass sie scharf drauf war, nun über einen wer wusste wie langen Zeitraum Scharade zu spielen aber das war nun mal der einzige realistische Weg. "Und wenn du mich jetzt noch kurz in den Arm nimmst und sagst 'Okay Leni.', dann bin ich zufrieden." Gespielt schmollend schob die Brünette leicht ihre Unterlippe vor, während sich ein Stein in ihren Magen legte. Man, das würde alles gar nicht so leicht werden...
written by Nea
26.06.2022, 13:41
Es waren genau diese Stimmungsschwankungen Lenas, die den Sänger einerseits auf die Palme brachten, allerdings auch jene, die sie so interessant für ihn machten. Manchmal trieb sie ihn echt in den Wahnsinn. Aber so war sie nun mal: Die Meyer-Landrut. Sicher fiel ihm auf, dass die Brünette stockte, als er sie maßregelte und sie dabei als 'Prinzessin' betitelte. Seine Geduld war eben auch nicht grenzenlos und wenn sie es selber nicht schafft wieder von ihrem hohen Ross runter zu kommen, dann musste er eben selber nachhelfen. Davon, wie sie ihn daraufhin nun ansah, ließ er sich nur bedingt beeindrucken. Beziehungsweise: Irgendwie brachte ihn das schon irgendwo aus der Fassung, doch ließ er sich davon äußerlich nicht viel anmerken. Stattdessen sahen die beiden sich nun ein paar Sekunden schweigend in die Augen, Mark verschränkte dabei die Arme vor der Brust und legte den Kopf leicht schief. Wenn sie dieses Spielchen spielen wollte okay, konnte sie haben - auch wenn Mark persönlich eigentlich wenig Lust auf eine Eskalation hatte. Und Lena stellte seine Geduld selbstverständlich weiter auf die Probe. Ob er das noch nicht erlebt hatte etwas für eine gute Idee zu halten und anschließend dann doch zu merken dass das alles ein riesiger Fehler war? Ohne zu ahnen, dass ihre Frage einen durchaus ernsteren Hintergrund hatte, antwortete er ihr auch prompt darauf. War aber auch wieder nicht richtig... Dachte er zumindest. Denn was dann folgte, damit hatte er tatsächlich nicht gerechnet. Sie knickte ein! Langsam löste er die Verschränkung seiner Arme wieder und schob seine Hände anschließend, etwas unsicher, in seine Hosentaschen. Das war echt kurios. Lena gab selten wirklich so schnell nach. Im Gegenteil: Oftmals musste sie einfach das letzte Wort haben. Und genau das brachte ihn gedanklich erneut zu dem Schluss dass hier irgendwas nicht ganz stimmte. Also bohrte er näher nach, doch Lenas Antworten waren dürftig und ließen zudem viel zu viel Spielraum für Spekulationen. Wenn er doch nur wüsste an welcher Stelle er zunächst nachforschen musste... "Tut mir leid..." Wow. Okay. Und jetzt? Mark schwieg vorerst noch. "Ich benehm mich heute richtig scheiße, ich weiß. Ich... ähm..." Ein 'Kann man wohl so sagen' verkniff er sich jetzt lieber. Es lag ihm durchaus auf der Zunge, schluckte seinen Ärger aber erstmal runter, um ihr zumindest die Möglichkeit einzuräumen sich irgendwie zu erklären. Na ja, zumindest hatte sie es geschafft dass Mark sich inzwischen von ihrem gemeinsamen Projekt verabschiedet hatte. War schade, aber dazu zwingen konnte er sie schließlich auch nicht. Außerdem waren ihm dafür seine Zeit und vor allem seine Nerven viel zu schade. Immer diese Dramen. Weiber eben! Wieso genau versuchte er das andere Geschlecht überhaupt noch zu verstehen? Unter seinesgleichen war es so viel entspannter. Und doch kam er nicht von der schönen Sängerin los, wollte das auch gar nicht.
"Klar ist alles cool, Markiboy." Wie ernst er das nehmen konnte, stand dann nochmal auf einem anderen Blatt. Wahrscheinlich wäre es ihm eher gelungen der Aussage Glauben zu schenken, wäre da nicht die Verniedlichung seines Namens gewesen. Er wurde das Gefühl nicht los, dass sie gerade ihre wahre Gefühlslage überspielen wollte. Ihre Schale war allerdings nicht so schnell zu knacken. Oder war da wirklich nichts und er interpretierte einfach nur viel zu viel in ihre Aussagen hinein? Schwierig. "Das hat nichts mit dir zu tun. Oder uns." Okay, aus dieser Perspektive hatte er das Ganze auch noch gar nicht betrachtet. Immerhin war er in der Annahme nichts falsch gemacht zu haben, also wieso sollte er sich diesen Schuh dann auch bitte anziehen? "Weißt du... Ich hab das Gefühl, je älter ich werde, desto weniger komm ich mit Stress klar. Bin doch schon eine alte Frau." Ja genau. Ganz sicher war sie das... Hörte Lena sich eigentlich selber zu? Mark war inzwischen aufgestanden und brachte, mit ein paar Schritten Richtung Fenster, etwas Distanz zwischen sie beide. Doch diese gewährte Lena ihm nicht lange. "Tut mir leid, Markiboy, ich bin 'ne Zicke, ich weiß. Vielleicht... Lass uns das doch machen, hm? Den Livestream, meine ich." Konnte sie das bitte mal lassen? Ihr 'Markiboy' machte das Ganze einfach auch nicht glaubhafter. Entnervt entlockte sie ihm ein Augenrollen. Und dann erhob auch die Sängerin sich schließen vom Sofa und kam auf ihn zu. Und erst dann checkte er, was sie da gerade vorgeschlagen hatte. Wie jetzt? Mit aufgerissenen Augen sah er sie nun an und konnte es zunächst nicht glauben. Hatte er sich gerade verhört? "Du hast recht. Das ist für einen guten Zweck und dafür schafft man sich Platz. Ich werd einfach ein paar Termine verlegen und du hast nicht umsonst den ganzen Technikkram arrangiert. Deal?" Nö, das funktionierte so nicht. Außerdem: Hatte sie denn noch gar nicht gemerkt, dass sein Problem gar nicht mehr der mir nichts, dir nichts gekappte Stream war? "Und wenn du mich jetzt noch kurz in den Arm nimmst und sagst 'Okay Leni.', dann bin ich zufrieden." Ja scheiß die Wand an - das machte es auch ganz sicher besser. Nicht. "Der Technikkram ist mir doch völlig Latte." erklärte er dann. "Ganz ehrlich, so langsam platzt mir hier die Hutschnur." fuhr er dann fort. "Den Stream hab ich doch schon längst abgehakt. Das ist hier gar nicht mehr das Thema. Erklär mir lieber was dieser absolut bescheuerte Aufzug soll, in dem du hier aufgeschlagen bist und in wie weit der in Bezug zu deinen Launen steht. Verarschen kann ich mich selber." Diese Worte sprudelten nur so aus ihm heraus, ohne dabei auch nur daran zu denken, was diese Wortwahl in der Sängerin auslösen könnte. Wieder brachte er etwas Distanz zwischen sie, indem er sich mit einem böse funkelnden Blick letztlich von ihr abwandte und in die Küchenzeile lief. Er brauchte jetzt erstmal ein kühles Bier, um seine Nerven wieder zu beruhigen.
written by Minnie
24.07.2022, 23:58
Mark schwieg. Er schwieg die ganze Zeit. Sie redete sich hier um Kopf und Kragen und er sagte einfach NICHTS. Wieso gab Lena sich denn überhaupt solche Mühe, sich zu erklären? Es machte doch ganz offensichtlich keinen Unterschied. Die Brünette versuchte in dem Gesicht ihres Gegenübers zu lesen, doch selbst das war schwer. Entweder hatte Mark in kürzester Zeit ein Pokerface perfektioniert oder er war genau so verwirrt über das alles hier wie Lena selbst. Zu verübeln war es ihm nicht, die junge Frau sprang förmlich von einer Emotion in die nächste, brachte damit sogar schon sich selbst komplett durcheinander aber verdammt, das war doch ihr gutes Recht, oder nicht? Sie hatte absolut keine Kontrolle über ihre Gefühle ihre Gedanken. Seit dieser einen Nacht hatte sich in Lena etwas maßgeblich verschoben. Die sonst so souveräne und toughe Brünette war komplett durch den Wind und scheinbar hatte sie auch ganz gewaltig falsche Schlüsse gezogen über die Natur dieses Treffens hier. Mark servierte ihr diese Erkenntnis schon den ganzen Abend auf einem Silbertablett und doch machte es erst jetzt so richtig klick bei ihr. Mit einem Schlag war ihre so standfeste Fassade am Bröckeln und sie komplett planlos, wo es von hier aus hingehen sollte. Wie sollte Lena dieses Chaos hier denn jetzt noch retten? War das denn überhaupt noch möglich? Mark wirkte mächtig angepisst, mit seinen verschränkten Armen und dem strengen Blick. So kannte Lena ihn gar nicht. Nicht mal dann, wenn sie wieder komplett übertrieb und eine unnötige Szene schob, hatte sie den Musiker so erlebt wie jetzt. Gefühlt gab es gerade kein Herankommen an ihn, versuchen würde und musste sie es aber trotzdem. Noch mehr merkwürdige Stimmung zwischen ihnen würden sie vermutlich nur schwer verkraften können. Die Entschuldigung, die Lena ihrem Gegenüber entgegen brachte, kam tatsächlich irgendwo von Herzen, teilweise wollte sie aber auch einfach nur wieder Frieden haben. Man, sie war doch mit so großen Hoffnungen hier her gekommen und jetzt wurde alles zusehends schlimmer. Das konnte doch nicht sein. Ein einziges Mal waren sie miteinander im Bett gelandet. EIN MAL. Und genau dieses eine verdammte Mal machte alles kaputt, so wie es aussah. Oder eher das, was es in Lena ausgelöst hatte. Mark selbst schien das alles überhaupt nicht zu tangieren. Nicht jetzt und auch vor ein paar Tagen nicht. Wie? Wie schaffte er das? Der Mann, der quasi ununterbrochen Lieder über Gefühle sang, schien in dieser Hinsicht gar nichts zu empfinden. Ernüchternd
Dennoch, Lena machte den - für sie komplett untypischen - ersten Schritt, gestand sich Fehler ein, versuchte sich dürftig zu erklären, um hoffentlich sowas wie Verständnis in Mark hervor zu rufen. Sonst ging er mit ihr nach ihren kleineren (oder größeren) Ausrastern auch schnell wieder normal um. Und diesmal... "Der Technikkram ist mir doch völlig Latte. Ganz ehrlich, so langsam platzt mir hier die Hutschnur." Überrascht über diesen Ausbruch schaute die Brünette den Sänger mit großen Augen an. Wie jetzt? Eben hatten sie doch noch drüber gesprochen, Mark hatte ihr sogar eine kleine Standpauke gehalten, dass sie gerade ein charity Projekt einfach so platzen ließ und nun war das alles egal? Nicht mehr wichtig? In was für einem absoluten Scheißuniversum war sie bitte gelandet? Waren hier irgendwo versteckte Kameras? Lena verstand rein gar nichts mehr. "Den Stream hab ich doch schon längst abgehakt. Das ist hier gar nicht mehr das Thema. Erklär mir lieber was dieser absolut bescheuerte Aufzug soll, in dem du hier aufgeschlagen bist und in wie weit der in Bezug zu deinen Launen steht. Verarschen kann ich mich selber." Lena stand mit offenem Mund da. Mark ging Richtung Küche, ließ die Sängerin einfach stehen und die... wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Am liebsten wäre sie in Tränen ausgebrochen, das war das erste, was sie fühlte. Ihr Aufzug war bescheuert? Launen? Konnte dieser verdammte Kerl nicht einfach mal zwischen den Zeilen lesen? Die waren doch wohl so gigantisch groß, dass man sie gar nicht übersehen konnte. Für jemanden, der in seinen Liedern so schön mit Worten umgehen konnte, stellte Mark sich echt blöd an. Die Verletztheit hielt aber nicht lang, denn was folgte, war Wut. Und zwar eine ganze Menge davon. Ohne groß nachzudenken, ging sie Mark hinterher. "Hey!", meinte sie laut und in der Sekunde, in der der Sänger sich umdrehte, hatte er auch schon ihre Hand im Gesicht. Lena hatte ihm eine Ohrfeige verpasst. Aber es tat ihr nicht leid. Zumindest nicht in diesem Moment und sie war auch noch nicht fertig. "Ich seh bescheuert aus? Vorhin dachtest du noch, ich hätte ein Date. War mein Outfit da auch schon so bescheuert? Du sahst nämlich nicht so aus, als hättest du es Scheiße gefunden!" Lena wurde laut, war ihr aber egal. Sie hatte es nun lange genug mit Anspielungen und kleinen Hinweisen versucht, die kamen ja offensichtlich nicht beim Herrn Forster an. Dann eben der Holzhammer. "Das ist echt das Letzte, mir sowas ins Gesicht zu sagen! Weißt du überhaupt, was du willst?" Oh, hier ging es schon längst nicht mehr darum, dass Mark offensichtlich recht schnell seine Meinung über Lenas Aussehen geändert hatte aber der checkte vermutlich auch das nicht. "Was ist los mit dir? Wieso bist du jetzt so zu mir? Du sagst doch ständig, ich soll aufhören, immer so stur zu sein. Ich hab Schuld eingeräumt, mich entschuldigt... Reicht das nicht? Wieso kann ich es dir nicht recht machen?" Langsam klang die Brünette wirklich verzweifelt. Selbst sie merkte langsam, dass es hier nicht um ihr jetziges Treffen ging. Da wurde einiges von vor ein paar Wochen auf heute projeziert. Vielleicht hätte Lena gar nicht herkommen sollen. Bis jetzt war kein Wort von Mark gefallen, was darauf hindeutete, dass ihm ihre gemeinsame Nacht in irgendeiner Art und Weise wichtig war. Sollte sie es auch einfach gut sein lassen? Und wenn ja... wie? Resigniert atmete Lena durch. Ihr Herz fühlte sich schwer an. Sie hatte gedacht, einmal alles raus zu lassen würde es besser machen, allerdings war eher das Gegenteil eingetreten und so legte sich unangenehme Stille zwischen die beiden, die sich nun einfach nur anschauten. Wieder war es schwer, anhand der Mimik auszumachen, was in Mark vor sich ging, einzig der rote Fleck, wo Lenas Handfläche ihn getroffen hatte, sprach deutliche Bände. Ein schlechtes Gewissen kam in ihr auf und vorsichtig machte sie einen Schritt auf ihren Kollegen zu. "Tut... tut mir leid", kam es kleinlaut ihr, während sie ihren Blick auf den Boden richtete. "Willst du, dass ich gehe?" Ihr war nach Flucht, würde die aber sicher nicht einfach so antreten. Sie würde hier nicht den Mark Forster machen und einfach jemanden vor unvollendeten Tatsachen stehen lassen, so war sie nicht drauf. Wenn er wollte, dass sie verschwand, würde sie das tun aber nicht auf eigene Faust.
written by Nea
23.08.2022, 23:27
Dass er zwischenzeitlich so viel schwieg, lag vor allem daran, dass er mitunter kein Mann der großen Worte war. Er konnte sich durchaus gut artikulieren und scheute sich auch nicht vor der ein oder anderen ausgiebigen Diskussion, aber wenn er das Gefühl bekam, dass er gegen Windmühlen ankämpfte oder dass man ihn gar versuchte zu verarschen - da war's dann vorbei. Gerade hatte er genau dieses Gefühl bei Lena. Die ging ihm mit ihrer 'Mal hü mal hott'-Masche just in diesem Augenblick nämlich gewaltig auf den Sack. Irgendwann war dann auch bei ihm mal das Maß voll. Gerade Frauen gegenüber versuchte er immer fair zu bleiben und auch nicht zu sehr aus der Reihe zu tanzen, aber die Kleine reizte das ja gerade förmlich aus. Er wusste einfach nicht wo ihr Problem lag, sie verhielt sich einfach nur wieder (in seinen Augen) typisch lenahaft. Das Projekt war ihm inzwischen egal. Er hatte es abgeschrieben und auch wenn sie gerade zurückruderte, hatte er ehrlich gesagt auch keine große Lust mehr darauf und warum? Weil er wusste, beziehungsweise ahnte, dass sie sowieso nur zurückruderte, um ihm einen Gefallen zu tun und ihn obendrein auch noch zu besänftigen. Dafür wars aber jetzt zu spät, denn er brauchte für solch wichtigen Projekte niemanden an seiner Seite, der nicht zu 100% hinter dem stand, was er da eigentlich gerade tat. Ohnehin war ihm ja immer noch schleierhaft, wieso sie das zuerst so absolut klasse fand und es unbedingt umsetzen wollte und dann plötzlich doch nicht mehr. Er war durch. Mit ihr und auch mit ihren Launen. Er wollte einfach nichts mehr davon hören. Eventuell würde er Ben oder Thomas bei Gelegenheit mal auf ein solches Projekt ansprechen. die waren wenigstens noch ganz richtig in der Birne. Aber das hatte jetzt auch erstmal Zeit, denn vorerst - auch wenn das immer noch für einen guten Zweck war - zog er einen fetten Schlussstrich darunter. Dann arbeitete er lieber erstmal weiter an neuer Musik, denn ein solches Projekt musste natürlich auch gut durchdacht sein und dazu brauchte er dann auch noch die Meinung seines 'Partners'. Schließlich musste am Ende jeder mit dem Ergebnis zufrieden sein, nur so konnte das ein voller Erfolg werden. Lena war jedenfalls nicht die Richtige dafür, das hatte er zumindest schon gecheckt, auch wenn diese Gedanken jetzt sicher etwas aus dem Ruder gelaufen waren. Im Grunde wusste er ja, dass auch sie sonst immer für solche Projekte zu haben war. Wenn sie einem guten Zweck dienten - wer war da nicht gerne dabei? Und dazu musste man auch absolut selbstlos eingestellt sein. Es ging dabei nun mal nicht darum einen möglichst tollen Eindruck nach außen zu hinterlassen. Sowas schaffte man mit Können, mit seinem ganz eigenen Talent und leider gab es da draußen viele, die solche Charity-'Veranstaltungen' vor allem für eigene Publicity ausnutzten. Und ein solches Verhalten unterstützte Mark nicht und suchte sich die Leute genau aus, mit denen er sich vorstellen konnte so etwas großes und wichtiges gemeinsam ins Leben zu rufen. Bis vorhin dachte er auch noch, dass Lena dafür wie gemacht war, aber...na ja, wie dem auch sei.
Und dann geriet die ganze Sache hier zwischen ihnen etwas außer Kontrolle. Mark war frustriert, trotzdem dass er das alles jetzt selber schon nicht mehr wollte. Sie frustrierte ihn. Und so eskalierte das hier zwischen ihnen leider etwas zu schnell. Zugegebenermaßen war er daran dann auch nicht mehr so ganz unschuldig, als er plötzlich gewissermaßen damit begann sie auf ihr Äußeres zu reduzieren. Und das dann noch nicht mal, weil sie verdammt nochmal unverschämt sexy und atemberaubend schön war, nein... Mit seinem Spruch bezüglich ihres 'total bescheuerten Aufzugs' wollte er sie bewusst treffen und manchmal dachte man in seiner Wut einfach nicht nach, was man dem anderen mit gewissen Äußerungen an tat. So auch jetzt. Und dann drehte er sich schließlich von ihr weg, so, als würde er sie verachten für das was sie war. Für das, was sie gerade 'darstellte' und nein, das war natürlich nicht so böse gemeint, wie er es gerade aussprach, denn wahrlich sah sie wirklich gut aus und wer wusste schon, wen sie damit beeindrucken wollte? Darüber wollte er ehrlich gesagt nicht näher nachdenken, denn...nein, egal. "Hey!" ertönte es plötzlich wutentbrannt hinter ihm und er drehte sich wieder zu ihr um, wollte eigentlich gerade etwas weiter provozieren bis... ihn schließlich Lenas Hand direkt an seiner Wange traf und dieser Schlag hatte es wirklich in sich gehabt. Nun war er erstmal sprachlos, sah sie zunächst mit großen Augen und während er ihr zuhörte, schließlich mit gerunzelter Stirn an. "Ich seh bescheuert aus? Vorhin dachtest du noch, ich hätte ein Date. War mein Outfit da auch schon so bescheuert? Du sahst nämlich nicht so aus, als hättest du es Scheiße gefunden!" LOL Sah das so aus, als hätte ihn das sonderlich beeindruckt, als er ihr vorhin die Tür geöffnet hatte? "Ich denke nicht." ging es ihm durch den Kopf, doch ließ sie sich erstmal austoben. "Das ist echt das Letzte, mir sowas ins Gesicht zu sagen! Weißt du überhaupt, was du willst?" besser als sich hinter ihrem Rücken darüber auszulassen, oder? Mark hatte sich inzwischen an die Küchenablage angelehnt, richtete seinen Blick zu Boden, schloss kurz die Augen und schüttelte mit dem Kopf. "Was ist los mit dir? Wieso bist du jetzt so zu mir? Du sagst doch ständig, ich soll aufhören, immer so stur zu sein. Ich hab Schuld eingeräumt, mich entschuldigt... Reicht das nicht? Wieso kann ich es dir nicht recht machen?" Mark musste bei diesen Worten hart schlucken, denn ja, sie hatte recht. Das änderte zwar nichts an der Tatsache, dass ihre Launen oftmals wirklich mehr als anstrengend waren, aber erst jetzt wurde ihm wirklich bewusst, dass er hier scheinbar doch etwas zu hart mit ihr ins Gericht gegangen war. Und dann legte sich plötzlich eine unangenehme Stille zwischen sie. Jedenfalls für ihn war sie gerade sehr unangenehm. "Tut... tut mir leid. Willst du, dass ich gehe?" Und nun war es ausgerechnet sie, die wieder einen Schritt auf ihn zumachte und spätestens jetzt tat es auch ihm leid. Der Sänger schwieg noch einen Moment, ehe er dann leise seufzte, langsam eine Hand hob und diese sachte an ihre Wange legte. "Mir tut's leid." gab er dann zu. "Du hast nichts falsch gemacht. Ich weiß nicht was mit mir los ist, Leni..." sprach er, immer noch mit ruhiger Stimme und wandte dann den Blick ein wenig von ihr ab. Er wusste tatsächlich nicht, was gerade mit ihm los war, wieso er sie so aus dem Nichts angegriffen hatte. Und dann ließ er seine Hand schlussendlich wieder sinken, stützte sich mit beiden Händen hinter sich an der Küchenablage ab. "Ich glaube...ich bin einfach nur ein bißchen... leicht reizbar momentan. Nimm dir das nicht zu Herzen." Und dann stieß er sich schließlich von der Küchenablage ab und ging zum Kühlschrank, öffnete ihn und griff nach einer Flasche eisgekühltem Bier. "Auch ein Bier?" fragte er sie dann, ohne sie aber dabei anzusehen.
written by Minnie
27.08.2022, 18:17
Die Stille, die sich zwischen Mark und Lena legte, sprach vermutlich Bände. Sagte viel mehr aus als jedes Wort es hätte tun können. Sie beide hatten sich in eine Ecke maneuvriert, aus der sie nun nicht mehr raus zu kommen wussten. Nachdem der Großteil der Wut bei Lena verflogen war, fühlte sie sich einfach nur noch beschissen. Ihre Hand kribbelte, die Innenseite war leicht warm und auch auf Marks Wange zeichnete sich nach und nach ein ganz schön deutlicher Abdruck ihrer Hand ab. Wow... Was für ein Desaster. Ganz viel schlimmer hatte dieser Abend wahrscheinlich nicht werden können, nur schien sich zumindest jetzt der Großteil der Anspannung entladen zu haben - wenn auch auf ziemlich fragwürdige Weise. Unsicher blickte sie den Sänger an, der nach wie vor nichts sagte. Er würde sie raus werfen. Ganz sicher. Nein, nicht er würde sie raus werfen, sie würde anbieten, einfach zu gehen. Sie hatte in der kurzen Zeit hier genug Schaden angerichtet und musste jetzt nicht auch noch dafür sorgen, dass Mark sich hinterher schlecht fühlte oder so, nur weil er sie nicht mehr in seiner Wohnung haben wollte. War ja nur verständlich. Womit sie allerdings nicht rechnete war die Hand, die plötzlich sanft an ihrer Wange lag. Mit großen Augen schaute Lena ihren Kollegen an, sprachlos. "Mir tut's leid." Die Brünette stutzte, zog leicht die Augenbrauen zusammen. Wie jetzt? "Du hast nichts falsch gemacht. Ich weiß nicht was mit mir los ist, Leni..." Leni. Okay, scheinbar hatte Mark sich wirklich wieder etwas beruhigt, sonst hätte er ihren Spitznamen nicht erwähnt. Ein kleines Schmollen zog die Mundwinkel der schönen Brünetten leicht nach unten, während sie leicht die Unterlippe nach vorn schob. Deutlicher hätte er nicht sagen können, dass da, entgegen der Eskalation eben, doch kein böses Blut zwischen ihnen herrschte. "Da sind wir schon zu zweit...", meinte Lena kleinlaut, wippte ein wenig unsicher auf ihren Füßen vor und zurück. Sich einen Fehler einzugestehen war für sie ziemlich schwer, ihr Sturkopf stand ihr da die meiste Zeit im Weg und jetzt, wo sie etwas hatte einräumen müssen, wusste sie auch warum sie das so ungern tat. Es fühlte sich nicht unbedingt gut an aber wer hatte schon gerne Unrecht? Mark so zurück rudern zu sehen war allerdings noch mal was ganz anderes. Ja, er hatte es deutlich übertrieben mit dem, was er ihr an den Kopf geworfen hatte aber doch auch nur, weil sie so eklig gewesen war. "Ich würds bei mir auf die Meyer-Landrut'sche Launenhaftigkeit schieben. Was ist deine Ausrede?" Die Sängerin versuchte sich an einem Grinsen. Da lag immer noch eine gewisse Schwere in der Luft, die so vielleicht schneller verfliegen würde.
Mark entfernte seine Hand von Lenas Wange, das Gefühl, welches er damit ausgelöst hatte, blieb allerdings. Ein leichtes Herzflattern, diese angenehme Wärme in der Brust. Es war doch immer wieder das gleiche. Mark sorgte dafür, dass ihr Innerstes komplett verrückt spielte und beabsichtigte das mit Sicherheit nicht mal. Es war schon fast ein bisschen frech, wie dieser Typ mit seinen Caps und seiner Brille und diesem doof-süßen Grinsen ihr den Kopf verdreht hatte und dabei vollkommen ahnungslos war. Gut, die schöne Brünette gab sich Mühe, sich nichts anmerken zu lassen. Dieses friends to lovers-Ding war doch eh meistens nur in Filmen möglich, eine reine Erfindung Hollywoods. Wie viele Freundschaften waren schon kaputt gegangen, als plötzlich Gefühle im Spiel waren? Darüber verlor komischerweise nie jemand ein Wort, genau dieser Umstand machte ihr aber solche Sorgen. "Ich glaube...ich bin einfach nur ein bißchen... leicht reizbar momentan. Nimm dir das nicht zu Herzen." Lena seufzte. War leichter gesagt als getan, sie verstand aber auch, was Mark meinte. Woran das bei ihr lag, lag auf der Hand, zumindest mit dem nötigen Hintergrundwissen. Nur... "Wieso? Beschäftigt dich was? Du weißt, du kannst mit mir reden, oder?" Sie klang besorgt. War sie auch. Reizbar passte so gar nicht zu Mark, kein Stück. Der Typ war doch sonst ruhig und die Ausgeglichenheit in Person, da musste was dahinter stecken. Sie vertrauten einander doch sonst auch alles an. Oder herrschte in seinem Kopf ähnliches Chaos wie bei der Brünetten? Wusste der sonst mit Worten so geschickte Musiker plötzlich ebenfalls nicht mehr, wie er sich ausdrücken sollte? Falls ja, Glückwunsch: wieder eine Gemeinsamkeit. Richtiges bullshit Bingo, was sie hier miteinander spielte aber immerhin saß keiner der beiden allein in einem Boot... zumindest halbwegs. Dass Lena innerlich im Chaos versank, lag ja irgendwie indirekt an Mark, an ihren Gefühlen für ihren Kollegen. Und so, wie der sich gab, beruhte das nicht auf Gegenseitigkeit. Eine bittere Pille aber eben auch der Knackpunkt, warum der Musiker gar nicht verstehen konnte, was in ihr vor sich ging. Konnte sie ihm, so rückblickend auf ihren kleinen Ausraster, eigentlich gar nicht vorhalten. War nun aber auch zu spät. Mark stieß sich von der Arbeitsplatte ab, ging zum Kühlschrank. "Auch ein Bier?" Lena nickte, realisierte erst einen Moment später, dass er sie ja gar nicht sehen konnte und schob noch ein leises "Ja." hinterher. Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen nahm sie die kühle Flasche entgegen, die Mark zuvor geöffnet hatte und setzte sie sich an die Lippen, doch noch bevor sie den ersten Schluck trank, fiel ihr Blick wieder auf die Wange ihres Gegenübers. Die war mittlerweile knallrot. Sah von weitem schon so aus, als würde das weh tun. Mark hatte wieder seine Position an der Arbeitsplatte eingenommen, Lena stand noch etwas planlos vor ihm, überlegte einen Moment. Kurzerhand ging sie auf ihn zu, setzte sich mit einem kleinen Hüpfer auf die Platte und griff nach Marks Oberarm. "Komm mal her", meinte sie sanft. Man hörte ihr deutlich an, dass sie ein schlechtes Gewissen plagte. Das war Lenas Glück. So sehr sie auch negatives nicht hinterm Berg halten konnte, so sehr galt das auch für positives. Wenn sie jemanden mochte, zeigte sie das ganz von allein, ohne sich groß anstrengen zu müssen. Der Sänger stand nun genau vor ihr, schaute etwas verwirrt, doch die Aktion würde sich gleich aufklären. Die Brünette hob ihre Flasche, legte sie vorsichtig an die Wange ihres Gegenübers, um so wenigstens ein bisschen zu kühlen. Dass sie dabei erhöht saß, musste sein, immerhin trennten die beiden fast zwanzig Zentimeter Körpergröße. Während das kalte Glas also nun das Resultat ihrer Ohrfeige etwas abschwächen sollte, hatte Lena nur Augen für Mark. Unentwegt sah sie ihn an. Zum einen, weil sie das einfach gerne tat. Viele mochten ihren Kollegen als langweilig beschreiben, nur weil er keinen auf Badboy machte und Schlagzeilen sammelte wie andere Leute Briefmarken, doch Lena sah etwas anderes. Einen geerdeten, lieben, verlässlichen Mann, der manchmal vielleicht noch ein bisschen Kind geblieben war. In ihren Augen war er so ziemlich der perfekte Mann. "Geht's einigermaßen? Ey Mark... Mir tut das echt total leid. Kann ich das wieder gut machen? Wollen wir was essen oder so? Geht dann auf mich." War zumindest ein kleines Friedensangebot. War nur fraglich, ob er daran überhaupt Interesse hatte.
written by Nea
28.08.2022, 14:58
Auch wenn sich die Anspannung nach einigen Minuten zwischen ihnen komplett entladen hatte, war es noch nicht wirklich wieder so, wie es sonst immer war. Unbeschwert. Mark wusste einfach selber nicht mehr was er gerade dachte, geschweige denn fühlte. Es war seltsam. Aber eben auch erst seit heute. Oder hatte er irgendwas verpasst? War er irgendwie zu blind gewesen, um zu checken, dass sich hier schon über einen längeren Zeitraum einiges zwischen ihnen angestaut hatte? Doch wenn er in diesem Moment den Kopf dafür gehabt hätte, um über potenzielle Situationen nachzudenken, wäre er wahrscheinlich gar nicht zu einem sicheren Schluss gekommen. War das so ein Männerding? Es hieß doch ständig, dass sie die gefühlskalten Eisblöcke waren, oder? Eigentlich versuchte Mark seit Jahren schon erst gar nicht einen solchen Eindruck aufkommen zu lassen, aber leider fiel er da deutlich durch dieses Raster hindurch. Im Grunde war er wie viele andere Kerle auch und das alleine deshalb, weil ihm sein Stolz einfach viel zu oft im Weg stand. Er hielt auch nicht viel von irgendwelchen Gefühlsduseleien, weil das einfach überhaupt nicht zu ihm passen wollte. Klar gab er sich Mühe den Frauen dieser Welt gegenüber immer den verdienten Respekt zu zollen, aber da hörte es dann auch schon auf. Gefühlskalt wollte er das nicht nennen, denn das war's auch nicht. Aber es wollte einfach nicht in seinen Schädel, wie man so verweichlicht werden konnte - durch eine einzige Frau. Lena schaffte all das im Handumdrehen. Sie musste nur mit dem Finger schnippen und er fraß ihr aus der Hand. Sich davon aber etwas anmerken lassen? Fehlanzeige! Stattdessen zeigte er ihr ihre Aufmerksamkeit so, dass er ihre Meinung stets akzeptierte, sie mit Respekt behandelte und einfach...na ja, nett zu ihr war. Reichte doch auch, oder nicht? Dass das jetzt hier und heute so eskaliert war, dafür fand er gerade in diesem Augenblick selber noch keine Erklärung. Zugegebenermaßen hatte er sie echt übelst angegriffen, wenn nicht sogar unter der Gürtellinie. Und das tat ihm nun leid. Er erkannte sich gerade selber nicht mehr wieder und konnte nur hoffen, dass sie ihm das jemals wieder verzieh und nicht bei jedem Aufeinandertreffen an diese Sache zurückdenken musste. War er in ihren Augen jetzt das totale Arschloch? Er wollte ihr doch eigentlich sagen, dass sie einfach atemberaubend schön war, denn das war sie auch. Doch stattdessen hatte er sie rund gemacht, weil... Irgendetwas an ihrem Aufzug passte ihm nicht. Sie sah toll aus und als er ihr vorhin an der Tür sagte, dass er sie auch gar nicht lange aufhalten wollte, um ihrem 'Date' nicht im Wege zu stehen, war das auch nur halb so ernst gemeint. Er wollte einfach nur mal wieder Mark sein, so wie er eben immer war. Ein flapsiger Spruch hier, ein total bescheuerter und sarkastischer Kommentar dort - das war einfach er. So kannte nicht nur Lena ihn. Nein, so kannte ihn jeder, der näher mit ihm zu tun hatte und auch nach außen, an seine Bewunderer, verkörperte er genau dieses Bild. Das war nicht nur Show - das war Mark Forster, wie man ihn eben kannte. Es war einfach ihr den Rat zu geben, sich das nicht zu Herzen zu nehmen, weil er gerade angeblich einfach nur schnell reizbar war. Natürlich fragte sie ihn sofort, ob ihn etwas beschäftigte, so war sie eben und umgekehrt wäre das schließlich nicht anders gewesen. Doch er ließ ihre Frage unkommentiert, schüttelte stattdessen leicht mit dem Kopf.
Als Lena nun ihrerseits wieder einen versöhnlichen Schritt auf ihn zukam, tat es ihm schrecklich leid, was er ihr da gerade in seiner Wut an den Kopf gezimmert hatte. Das war nicht fair, wusste er selber. "Da sind wir schon zu zweit..." entgegnete sie auf seine Erklärung, dass es ihm zwar leid tue, er ihr aber nicht erklären konnte, was mit ihr los war. Als er dabei seine Hand an ihre Wange legte, dachte er sich nicht wirklich etwas dabei. Womöglich wollte er seinen Worten einfach nur etwas mehr Ausdruck verleihen. Vor allem eben den Worten 'Es tut mir leid'. "Ich würds bei mir auf die Meyer-Landrut'sche Launenhaftigkeit schieben. Was ist deine Ausrede?" Ein sachtes Lächeln legte sich nach diesen Worten auf seine Lippen. Mark überlegte kurz.. "Dass ich einmal in meinem Leben so richtig ekelig sein wollte?" erwiderte er dann, diesmal aber mit einem ernsthafteren Grinsen. "Im Grunde hätte ich das ja auch bei wem anderes machen können, aber du warst halt gerade da und ausgerechnet jetzt hatte ich diesen absolut grandiosen Einfall." Sein Grinsen wurde noch einen Ticken breiter, als er ihr dann auch noch kurz zuzwinkerte. Okay, das Eis schien wieder etwas gebrochen, doch so ganz konnte er immer noch nicht glauben, was hier gerade abgelaufen war. Musste es denn erst soweit kommen? Und nun wandte er sich erst einmal von der Sängerin ab, lief zum Kühlschrank und fischte aus ihm eine kühle Flasche Bier, fragte sie, ob sie auch eins wolle und sie bejahte seine Frage. Also holte er noch eine zweite raus, öffnete beide Flaschen und reichte eine davon Lena, die auch sofort einen Schluck trank, ihn dabei jedoch mit ihrem Blick fixierte. Auch Mark trank einen Schluck, hielt dann aber inne und sah sie ebenfalls still an. Und gerade als er sie fragen wollte, wieso sie ihn denn jetzt so anschaute, kam sie auch schon auf ihn zu, schwang sich neben ihn auf die Küchenablage und zog ihn zu sich. "Verdammt Leni, pass doch auf. Mein Bier." murrte er währendessen, was aber nun ernster klang, als es eigentlich gemeint war. Und plötzlich fand er sich auch schon vor ihr wieder, nachdem sie ihn zunächst eben auch mit Worten dazu aufgefordert hatte. Während seiner Worte, die er an sie richtete, hatte er kurz seinen Blick von ihr abgewandt und an sich herunter gesehen, weil es wirklich kurz verdächtig danach aussah, als würde das Bier sich gleich über ihn ergießen, dank ihrer schwungvollen Art ihn zu sich zu 'zitieren'. Doch nun sah er wieder zu ihr auf und spürte im nächsten Moment die kühle Bierflasche an seiner Wange. Sein Blick fixierte still den ihren. "Geht's einigermaßen? Ey Mark... Mir tut das echt total leid. Kann ich das wieder gut machen? Wollen wir was essen oder so? Geht dann auf mich." Entschuldigte sie sich jetzt ernsthaft schon wieder? Für eine Sache, für die sie diesmal nun wirklich nichts konnte? Würde sie das bitte lassen? Fakt war: Sie war zwar eine durchaus sehr launische Person, doch er hatte sie schließlich aus dem Nichts angegriffen und dass sie sich dagegen zur Wehr setzte, hätte ihm auch einfach klar sein müssen. "Es ist in Ordnung. Lass es gut sein. Ich war scheiße und du hattest jedes Recht so auszurasten." Bei diesen Worten blickte er ihr nun etwas tiefer in die Augen. Eigentlich nur, weil sie in seinen Augen die Ernsthaftigkeit seiner Worte erkennen sollte, doch plötzlich hielt er inne, wollte ihr eigentlich noch etwas dazu gesagt haben. Ging nicht. Ausgeschlossen. Als sie sich nun so ansahen, blendete er alles andere um sie herum komplett aus und selbst wenn er gewollt hätte, hätte er sich so schnell nicht wieder von ihrem Blick lösen können. Dass sie ihn gerade auch noch gefragt hatte, ob sie vielleicht etwas essen wollten, blendete er erstmal aus.
written by Minnie
02.09.2022, 22:15
Lena atmete erleichtert auf. Erleichtert darüber, dass ihr Versuch, die Anspannung um sie und Mark mit Humor etwas aufzulockern, geklappt hatte. Zumindest lächelte der Sänger, schien tatsächlich deutlich entspannter zu sein. Die explosive Stimmung zwar verflogen, nur ein bisschen Asche hing noch in der Luft aber damit konnte die Brünette leben. Das ließ sich gut ignorieren. Auf ihre Frage, aus welchem Antrieb Mark so eklig zu ihr gewesen war, antwortete dieser gefühlt flapsig. "Dass ich einmal in meinem Leben so richtig ekelig sein wollte?" Lena nickte schmunzelnd. Mhm, machte Sinn und war vermutlich nicht weniger vage als ihre eigene Erklärung. Allerdings glaubte sie ihm nicht. Die beiden konnten sich durchaus schon mal anzicken (was meistens von der Brünetten aus ging) so schlimm wie heute war es aber noch nie gewesen. Das Gefühl, dass da irgendwas im Verborgenen lag, was sie nicht erfahren sollte, ließ Lena nicht los. Anstatt aber weiter nach zu bohren, blieb sie vorerst still. Auf keinen Fall wollte sie riskieren, dass sie wieder laut wurden. "Im Grunde hätte ich das ja auch bei wem anderes machen können, aber du warst halt gerade da und ausgerechnet jetzt hatte ich diesen absolut grandiosen Einfall." Wieder nickte sie, summte ein "Mhmmmm.", presste kurz die Lippen aufeinander, um sich vom Grinsen abzuhalten. "Verstehe, verstehe. Bist ja richtig gut zu mir. Danke, Herr Forster. Ich fühle mich geschmeichelt." Lena hob die Hand, ballte sie zur einer Faust und schlug Mark spielerisch gegen den Oberarm. Bester Dinge hüpfte Lena nur kurze Zeit später auf die Arbeitsplatte, ihre Beine schwangen leicht hin und her, während sie de Flasche Bier in der Hand hielt. Der Drang, aus dieser Wohnung zu fliehen, hatte sich zum Glück gelegt, für den Moment fühlte die Sängerin sich tatsächlich wieder sehr wohl in Marks Anwesenheit. Für einen Moment dachte sie daran, was passiert wäre, hätte sie nicht eingelenkt. Wäre Mark doch noch auf sie zugegangen? Hätten sie sich im Streit getrennt? Scheinbar lag es den beiden ja, gewisse Dinge einfach tot zu schweigen, so zu tun, als wäre nie etwas passiert... Umso mehr war es ihr ein Bedürfnis, noch einmal mit Nachdruck zu sagen, was gerade in ihr vor ging.
Dass sie ihn so plötzlich zu sich zog, überraschte Mark wohl mehr als gedacht, so wie der sich beschwerte. "Verdammt Leni, pass doch auf. Mein Bier." Die Brünette winkte zungeschnalzend ab, wollte davon überhaupt nichts hören. Jetzt hab es wichtiges als Bier und außerdem war ja auch überhaupt nichts passiert. War doch eine Falsche und kein Glas, so schnell würde da nichts über schwappen. Wieder entschuldigte die junge Frau sich, schaute ihren Kollegen reumütig an. Je länger sie sich dessen Wange so ansah - mittlerweile sah man nicht nur eine Rötung, sondern konnte auch sehr deutlich ihren Handabdruck erkennen - umso tiefer sank das Gefühl eines schlechten Gewissens. Die Entschuldigung, die Lena erneut heraus brachte, wurde von Mark allerdings so direkt im Keim erstickt, dass die Sängerin ihn etwas verwirrt anschaute. Und Mark schaute sie an. Dann herrschte Stille. Scheinbar war er drüber hinweg. Die Sängerin noch nicht, so schnell ging das nicht und keine Provokation der Welt relativierte es, jemanden zu schlagen, schon gar nicht dann, wenn er einem so viel bedeutete wie es bei Mark der Fall war. Die beiden schauten einander weiterhin stumm an, Lenas Vorschlag, für sie beide Essen zu bestellen, war wie vergessen. Wie immer, wenn die beiden sich nahe waren (sie waren Freunde und Kollegen, da kam das schon hin und wieder mal vor), hatte die Brünette nur Augen für Mark, klebte mit ihrem Blick regelrecht an ihm. Manchmal konnte sie das verstecken, manchmal nicht. Unwillkürlich begann ihr Herz schneller zu schlagen, das altbekannte Kribbeln in ihrem Magen setzte wieder ein und so schön es auch war, so gefährlich konnte es werden. Mark stand nicht auf gleicher Stufe mit ihr was seine Gefühle für Lena anging, das hatte er klar gemacht ohne es auch nur ansatzweise ansprechen zu müssen. Sie durfte jetzt nicht abdriften. Nach einem Moment der Ruhe rutschte sie von der Arbeitsplatte. Noch immer flatterte ihr Herz, diesmal gab sie sich aber mehr Mühe, das zu ignorieren. Mit der Hand wedelte sie vor den Augen ihres Gegenübers auf und ab. "Halloooo? Erde an Markiboy, bitte kommen." Grinsend legte sie kurz die Hände auf seine Brust, um sich an ihm vorbei zu quetschen, schnappte sich dabei ihre Bierflasche und trank einen Schluck. "Also... Essen wir was? Ich weiß ja nicht, wie es bei dir so aussieht aber ich könnte langsam was vertragen. Gewalt macht mich immer hungrig." Mit einem Zwinkern wandte sie sich von ihm ab und ging wieder Richtung Sofa. Kaum hatte Lena aber ihrem Kollegen den Rücken zu gedreht, verschwand das Grinsen. Fuck... Es war echt schwer, diesem Kerl emotional zumindest ein Stück weit fern zu bleiben. Aus diesem Grund hatte sie auch eine Umarmung als Entschuldigung ausgeschlossen. Mark wäre ihr zu nah gewesen. Sie musste sich zusammen reißen, auch wenn es schwer war. Wer wusste schon, ob es nicht wieder zu so einer Eskalation kommen würde? Die musste die Brünette bereits im Kern ersticken, auch wenn ein bisschen unschuldige Nähe doch sicher nicht schaden würde. Es würde ja nichts passieren, ganz sicher. Nicht schon wieder. Sie warf sich aufs Sofa, schlug die Beine übereinander. Als sie wieder zu dem Sänger rüber sah, war das Grinsen wieder da. "Muss ich dir jetzt in deiner eigenen Wohnung einen Sitzplatz anbieten oder wie sieht das aus? Setz dich zu Tante Leni, die bald verhungert." Mit diesen Worten klopfte sie auf den freien Platz neben sich, wartete, bis er Platz genommen hatte und seufzte dann zufrieden. Na bitte, war doch schon direkt viel besser. Die junge Frau zückte ihr Handy, gab es weiter an ihren Sitznachbarn. "Such du was aus. Hast was gut bei mir und jetzt komm mir nicht wieder damit, dass ich es gut sein lassen soll. Das ist ja wohl das mindeste. Ich geh mit bei was immer du dir aussuchst." Kaum zu glauben aber auch das war Lena. Zuvorkommend, genügsam, aufmerksam. Nicht alles an ihr war grundsätzlich auf Krawall gebürstet. Während sie darauf wartete, dass Mark sich für sein Essen entschied, haftete ihr Blick wie immer an ihm. Unglaublich, wie sehr dieser Kerl ihre Gedanken vereinnahmt hatte, wie oft er in ihrem Kopf und ihrem Herz herum gespukt hatte. Ob er wirklich überhaupt keine Ahnung hatte, was in Lena vor ging? War sie so gut im Verstecken oder hatte er einfach Probleme, es zu erkennen? Fragen über Fragen, auf die sie sicher so schnell keine Antwort erhalten würde.
written by Nea
06.10.2022, 14:19
"Mhmmmm. Verstehe, verstehe. Bist ja richtig gut zu mir. Danke, Herr Forster. Ich fühle mich geschmeichelt." Konnte er, wenn er denn wollte und wenn es angebracht war. An dieser Stelle war es das jedenfalls wieder. Natürlich lag es nicht nur bei ihm sich zu entschuldigen, denn auch Lena hatte nicht unbedingt mit Charme geglänzt, doch der letzte Teil, der er ihr an den Kopf warf, war nun mal alles andere als angebracht. Er war wütend und irgendwie auch enttäuscht. Rechtfertigte allerdings nicht, dass er so ausfallen wurde. Etwas schlecht fühlte er sich deshalb auch immer noch, doch die Brünette war förmlich drum bemüht den Frieden wieder herzustellen und das wollte er jetzt nicht zunichte machen. Enttäuscht war er im Übrigen nicht, weil sie das Projekt an den Nagel hängen wollte. Das alles hatte weitaus tieferliegende Gründe, welche für Mark aber noch komplett undurchsichtig erschienen. Was war hier los? Sie sah einfach bezaubernd aus, doch anstatt sie das auch wissen zu lassen... Wie auch immer, es war schräg. Und wenn sie sich auch vor nicht einmal fünf Minuten noch beinahe die Köpfe eingeschlagen hatten - inzwischen waren sie sich wieder näher. Verdächtig nahe. Lena zog ihn zu sich, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. Mark war darüber im ersten Moment etwas perplex, ließ es aber geschehen und als sie sich dabei schließlich so tief in die Augen sahen, hatte er das Gefühl, dass ihm das Herz gleich aus seiner Brust sprang. Es war schön und seltsam zugleich. Sie roch so gut, wie immer. Er verlor sich in ihren Augen und dann... "Halloooo? Erde an Markiboy, bitte kommen." katapultierte die Sängerin ihn augenblicklich wieder ins Jetzt und Hier. Mark schreckte dabei kurz zusammen. "Also... Essen wir was? Ich weiß ja nicht, wie es bei dir so aussieht aber ich könnte langsam was vertragen. Gewalt macht mich immer hungrig." Doch zunächst schwieg er. Lena schien es da gerade anders zu gehen, völlig locker. Diese schwang sich nämlich wieder von der Arbeitsplatte und lief anschließend Richtung Sofa. Uff, was war denn jetzt los? Mark blieb noch einen Moment lang dort stehen wie bestellt und nicht abgeholt, ehe er sich ihr dann endlich wieder zuwandte und nervös einen weiteren Schluck aus seiner Bierflasche nahm. "Muss ich dir jetzt in deiner eigenen Wohnung einen Sitzplatz anbieten oder wie sieht das aus? Setz dich zu Tante Leni, die bald verhungert." Jetzt mal im Ernst, hatte sie das nicht gespürt? War er wirklich der Einzige von ihnen beiden, der sich hier gerade völlig zum Deppen gemacht hatte? So zumindest kam es ihm vor. Er hoffte nur inständig, dass sie von seiner Unsicherheit nichts bemerkt hatte. Die toughe junge Frau gab jedenfalls ihr bestes, um die gesamte Stimmung im Raum und letztendlich auch zwischen ihnen wieder richtig herzustellen. "Worauf hast du Lust?" Er ließ meist den Damen der Schöpfung den Vortritt. Auch dann, wenn er auswärts mit einer Frau essen ging. Kam jetzt nicht allzu häufig vor, da er nicht der Typ für schnelle Dates war, aber selbst wenn es sich bei der Dame an seiner Seite um eine gute Freundin, wie beispielsweise Lena, handelte, ließ er ihr stets den Vortritt. Ja, hier konnte er ganz Gentleman sein und auch was das zahlen der Rechnung anging, so übernahm er diese gut und gerne. Eigentlich immer. Genau deshalb passte ihm folgende Aussage der Sängerin eigentlich so gar nicht in den Kram. "Such du was aus. Hast was gut bei mir und jetzt komm mir nicht wieder damit, dass ich es gut sein lassen soll. Das ist ja wohl das mindeste. Ich geh mit bei was immer du dir aussuchst." Oder handelte es sich hierbei nur um die Wahl des Essens? Damit war er wiederum ganz cool. Wenn sie irgendwelche Einwände hatte, konnte sie diese immer noch äußern.
"Was hältst du davon... Wir suchen uns etwas ordentlich teures aus und ich zahle?" Ach was fragte er sie da überhaupt. Das klang so als müsse er sich ihre Erlaubnis einholen und an sich war für ihn ja ohnehin schon klar, dass er die Rechnung übernahm. "Klingt toll, ich weiß." warf er also fix noch hinterher, ohne sie überhaupt erst antworten zu lassen. "Da gibt es so einen geilen griechischen Lieferservice. Den würde ich gerne mal auschecken. Lust auf griechisch?" Mark liebte griechisches Essen und hoffte so natürlich, dass das bei Lena auch der Fall war. Erst vor wenigen Monaten war er für drei Wochen in Griechenland und hatte sich wortwörtlich in die griechische Küche verliebt. Am liebsten hätte er seit dem Zeitpunkt an nie wieder etwas anderes gegessen, war hier in Deutschland aber leider nur bedingt möglich da was wirklich Gutes zu bekommen. Besagten Lieferservice hatte er zwar bis zum heutigen Tage noch nicht ausgetestet, aber die Bewertungen waren top. Erwartungsvoll sah er die Brünette nun an, stellte dabei wieder einmal fest wie unverschämt gut sie doch aussah und unweigerlich legte sich ein sanftes Lächeln auf seine Lippen. Er war wirklich heilfroh, dass das hier und heute nicht in einem totalen Fiasko geendet war, auch wenn ihn das nach seiner Aussage wohl kaum gewundert hätte. Selbst verstanden hätte er es, auch wenn Lena diesen Stein tatsächlich erst ins Rollen gebracht hatte. Wenn auch unbewusst, in einem unbedachten Moment oder so. Letztendlich konnte er sich jedoch selber eingestehen, dass die junge Frau ihm über die letzten Monate hinweg super wichtig geworden war und er sie auch nicht mehr in seinem Leben missen wollte. Dieser Vorfall vor Kurzem...ihre kleine Liaison sollte dem Ganzen keinen Abbruch tun und genau deshalb verlor er auch nun kein Wort mehr darüber. Aber war das wirklich der einzige Grund? Bewusst schon. Unbewusst? Mark wusste ehrlich gesagt nicht so wirklich, wie er mit der ganzen Sache umgehen sollte. Er wusste nicht, was er darüber denken sollte, konnte ja nicht einmal sagen was er dabei überhaupt wirklich empfunden hatte. Das erschwerte gerade alles enorm, deshalb schwieg er sich darüber lieber aus. Ob Lena da ebenso mit diversen Gedanken zu kämpfen hatte? Sollte er sie vielleicht darauf ansprechen? Das setzte allerdings voraus, dass er offen und ehrlich über Dinge reden musste, die ihm sowieso schon überaus schwer fielen. Was einem Mark Forster nämlich ganz besonders schwer fiel, war über sein Gefühlsleben zu reden. Abgesehen davon wusste er ja noch nicht einmal, was mit ihm los war. Was also sollte er ihr da erklären? Und wollte er sich wirklich die Blöße geben und einen Korb von ihr kassieren, falls das alles für sie tatsächlich nur für eine Nacht war? Fragen über Fragen, auf die er womöglich niemals eine Antwort fand. |
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